«Steht der OP-Einsatzplan für nächste Woche eigentlich schon?» Solche und andere lockere Aussagen während einer Operation können für den Patienten gefährlich werden. Denn zu viel Small-Talk während des Verschliessens der Wunde bedeutet eine höhere Infektionsrate.
Zu diesem Schluss kommt eine soeben in der Chirurgenzeitschrift
«British Journal of Surgery» veröffentlichte Studie des Inselspitals Bern und der Universität Neuenburg.
Lieber Fach- statt Small-Talk
Hingegen senke Fach-Talk während der gesamten Operation das Wundinfektions-Risiko für den Patienten, wie die Psychologen aus Neuenburg und Bern weiter herausgefunden haben.
Fallbezogene Kommunikation helfe allen Beteiligten im Operationssaal, immer im Bild zu sein, sagt die Arbeits- und Organisationspsychologin Franziska Tschan von der Universität Neuenburg
in der Mitteilung des Inselspitals: «Das erleichtert die Kooperation.»
Warum Small-Talk wichtig ist
Zu viel Smalltalk während des Verschliessens der Operationswunde bedeute dagegen eine höhere Infektionsrate, erklärt Beldi das Dilemma.
Time-Out vor dem Eingriff
Die Wissenschaftler untersuchen nun in einer weiteren Studie in mehreren Schweizer Spitälern, wie man chirurgische Teams bei der fallbezogenen Kommunikation unterstützen kann.
Bereits umgesetzt sind Massnahmen wie Time-Outs vor dem Eingriff, bei denen das Operationsteam innehält und den bevorstehenden Eingriff Punkt für Punkt durchgeht.