Siemens Healthineers startet ein «digitales Ökosystem» fürs Gesundheitswesen

Gemeinsam mit Gesundheitsversorgern und anderen Anbietern soll einer der grössten Pools für Health-Daten entstehen.

, 2. März 2017 um 14:15
image
  • trends
  • e-health
Die Plattform heisst dem «Siemens Healthineers Digital Ecosystem» und verbindet Gesundheitsversorger sowie Anbieter von Lösungen und Services; insgesamt werden sie das gesamte Spektrum der Gesundheitsversorgung abdecken.
Daraus soll ein digitales Ökosystem entstehen, das Gesundheitsversorger und Lösungsanbieter vernetzt – und auch deren Daten, Anwendungen und Services miteinander verknüpft.

Bildgebung, Diagnostik, EPD kombiniert

Zum Beispiel sollen sich dort Daten aus Bildgebung, In-vitro-Diagnostik und medizinischer Dokumentation kombinieren und auswerten lassen.
Die Daten stammen von allen Kunden von Siemens Healthineers, die sich am Ökosystem beteiligen möchten. Aber das System erlaubt es auch, mit Experten von ausserhalb Informationen und Know-how auszutauschen.
Über das Digital Ecosystem wird man die Daten in einer aggregierten Form so erhalten, dass sie für verschiedene Auswertungen nutzbar sind. Mit Tools für prädiktive Analyse werden sich beispielsweise neue Zusammenhänge und Trends erkennen lassen. Insbesondere soll das Angebot dem weltweiten Austausch dienen.
image
  • Zur Präsentation des «Digital Ecosystem» an der HIMSS 2017.
Die Partnerunternehmen können also künftig auf einen der grössten Pools von In-vivo- und In-vitro-Daten zugreifen und Zugang zu globalen Gesundheitsanbietern in zahlreichen Märkten weltweit erhalten.
Ein digitales Ökosystem gedeiht, wenn sich ihm möglichst viele Anbieter anschliessen. Darum bietet das Siemens Healthineers Digital Ecosystem offene Schnittstellen, über die Anwendungsentwickler und Lösungsanbieter neue Services möglichst effizient schaffen und vermarkten können – sowie dann in die gemeinsame digitale Plattform integrieren dürfen.

Millionen Datensätze

«Aus Big Data muss Smart Data werden», sagt Arthur Kaindl, Leiter Digital Health Services bei Siemens Healthineers. «Mit dem Siemens Healthineers Digital Ecosystem geben wir Gesundheitsversorgern viel tiefere Einblicke in die wesentlichen Bausteine ihrer klinischen und operativen Wertschöpfungskette als sie es bisher hatten.»
Das Ecosystem setzt auf dem cloudbasierten Netzwerk Teamplay auf. Es integriert zusätzlich Plattformen wie LifeNet. Es hält derzeit mehrere Millionen Datensätze vor, die zum Beispiel Einblicke in die Auslastung der bildgebenden Geräte eines Spitals oder deren Strahlendosis ermöglichen. Das cloudbasierte Netzwerk bietet verschiedene Datenschutz-Levels, um die Anforderungen lokaler Vorschriften zu erfüllen.

Wer schon an Bord ist

Das Projekt richtet sich an verschiedenste Unternehmen – Anwendungs- und Lösungsanbieter, Gerätehersteller, Plattformentwickler, Datenanbieter. Dadurch soll eine gemeinsame digitale Plattform entstehen, auf der Siemens Healthineers, aber auch die Partner Applikationen und Services für Gesundheitsversorger anbieten.
Bereits an Bord sind die Unternehmen Arterys, Dell EMC, SecondOpinions.com, Stroll Health, SyntheticMR, 3D Slicer, TMC, USARAD und Viewics: Sie stellen Applikationen und Technologien im Digital Ecosystem bereit.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sätze, die man zu schwerkranken Patienten nicht sagen sollte

«Alles wird gut.» «Kämpfen Sie!» «Was haben die anderen Ärzte gesagt?»: Eine Studie identifiziert Floskeln, die kranke Menschen verunsichern können.

image

200 Millionen Franken für Femhealth-Projekte

Seit 2021 fördert der Akzelerator Tech4Eva Startups für die Gesundheit der Frau. Dabei zeigt sich, wie sehr dieses Thema im Trend liegt.

image

Longevity: Wenig Interesse bei Schweizer Ärzten

Der internationale Trend zu Longevity erreicht die Schweiz erst langsam. Es sei schwierig, Fachärzte für das Thema zu begeistern, sagt Tobias Reichmuth, Verwaltungsrat einer Langlebigkeitsklinik.

image

Der Kanton Zürich mausert sich zum Digital-Health-Standort

Die kantonale Standortförderung listet 120 E-Health-Firmen auf – und meldet dabei ein solides Wachstum. Dies obwohl die Finanzierung im internationalen Vergleich eher mager ist.

image

Ärzte sollen heilen, nicht vorbeugen

Prävention hat längst einen festen Platz in der Grundversorgung. Doch nun regen Mediziner einen Kurswechsel an: Sie erkennen Prävention als Problem.

image

Grundversorgung: Das möchten die Leute nicht

Mit Kiosken und KI-Diagnostik sollte in den USA das Gesundheitswesen revolutioniert werden. Jetzt wird das Multimillionen-Projekt abgebrochen. Der Fall zeigt: In der Grundversorgung ist menschliche Nähe unersetzlich.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.