Die Transplantation eines Herzes, das einem klinisch toten Spender gehörte, ist heikel: Die Blutversorgung bei diesen Spender-Organen war unterbrochen. Fliesst das Blut dann wieder, ist das schädlich für das Herz – denn dabei werden die Mitochondrien, die «Kraftwerke» der Zellen, die zu den empfindlichsten Zellteilen gehören, geschädigt.
Risiko für Abstossung des Organs wächst
Die Mitochondrien können nach diesem Vorgang nicht mehr genügend Energie für die Herzkontraktion produzieren. Zusätzlich produzieren sie schädliche freie Radikale und setzen Komponenten frei, die Entzündungen auslösen. Diese können bei der Herztransplantation Komplikationen auslösen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine Abstossung des Organs.
«Die Funktionsfähigkeit der Mitochondrien in den kritischen Minuten nach dem Rückfluss des Blutes zu erhalten, ist daher zentral», sagt Maria-Nieves Sanz laut einer Medienmittellung der Insel-Gruppe. Für ihre Erforschung jener Komponenten, welche die Mitochondrien schädigen, hat die 37-jährige Wissenschaftlerin an der Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie des Inselspitals den Johanna Dürmüller-Bol Forschungspreis des Department for Bio-Medical Research (DBMR) der Universität Bern erhalten. Dieser Nachwuchs-Forschungspreis ist mit 30 000 Franken dotiert.
Sanz hat in Spanien studiert und ist seit 2015 am Inselspital
Maria-Nieves Sanz studierte Biologie an der Universität Salamanca (Spanien). 2015 erhielt sie ein Forschungsstipendium der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. Dies ermöglichte ihr den Eintritt in die Forschungsabteilung für Herz- und Gefässchirurgie unter der Leitung von Thierry Carrel und Sarah Longnus am Inselspital Bern.
Seither konzentriert sich ihre Forschung auf die Identifizierung neuartiger mitochondrialer Therapieinstrumente zur Verbesserung der Resultate von Herztransplantationen. Diesses Jahr wurde Sanz auch schon von der Swiss Transplantation Society mit dem dritten Preis für Grundlagenforschung ausgezeichnet.