Schweizer Ärzte ändern den Hippokratischen Eid

40 Ärzte des Kantonsspitals Freiburg (HFR) wollen der «Ökonomisierung» in der Medizin entgegensteuern. Sie haben deshalb den neuen «Schweizer Eid» abgelegt.

, 21. Juni 2018 um 07:42
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Für die Initianten des neuen «Schweizer Eides» müssen Patienten und Ärzte zwingend vor wirtschaftlicher Logik geschützt werden. So sollen wirtschaftlich motivierte Operationen verweigert werden, wenn diese nicht absolut notwendig seien. 
Es steht dort: «Ich nehme für die Zu- und Überweisung von Patientinnen keine geldwerten Leistungen oder andersartigen Vorteile entgegen und gehe keinen Vertrag ein, der mich zu Leistungsmengen nötigt.»

Rückendeckung des Schweizer Chirurgen-Verbands 

«Der Schweizer Eid ist viel konkreter, als alle Deklarationen und Eide bisher», sagt Bernhard Egger in einem Beitrag der Tagesschau von SRF. Er ist Chefarzt Chirurgie am Spital Freiburg. 
«Insbesondere wurde er auch dafür gemacht, um der Ökonomisierung in der Medizin, also dass die Medizin zu einem reinen Geschäft wird, entgegenzusteuern», so Egger weiter.
Das Institut «Dialog Ethik» hat den neuen Eid mit Unterstützung der Vereinigung Schweizer Chirurgen fmCh entwickelt. Die Freiburger Ärzte sind die ersten Mediziner, die den neuen Eid geleistet haben.
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