Sobald Spitalschliessungen drohen, sehen viele Menschen rot. Politisch ist das Thema ein heisses Eisen. Manche fassen es gar nicht erst an. Widerstand ist vorprogrammiert, wie sich derzeit vor allem auch im Kanton St. Gallen zeigt.
Ein Komitee will sogar eine kantonale Volksinitiative lancieren, falls Regierung und Parlament das Spital Wattwil in ein ambulantes Gesundheits- und Notfallzentrum umwandeln wollen. Am Mittwoch wird im Kantonsrat über die Zukunft der St.Galler Spitäler verhandelt.
Initianten wollen das Volk entscheiden lassen
Konkret wollen die Initianten mit der sogenannten
Grundversorgungsinitiative die Spitalstandorte Walenstadt und Wattwil gesetzlich festschreiben. Sie sorgen sich um die medizinische Versorgungssicherheit im Toggenburg. Statt Wattwil zu schliessen, soll besser Wil zu einem ambulanten Zentrum umgebaut werden, heisst es. Für Wattwil schwebt der Gemeinde seit geraumer Zeit
eine private Lösung vor. Screenshot Grundversorgungsinitiative
Die Verantwortlichen des Vorhabens berufen sich darauf, dass die St.Galler vor sechs Jahren entschieden haben, das Spital Wattwil mit 60 Millionen Franken zu erneuern und zu erweitern. Seit der Ankündigung der Initiative haben bereits rund 720 Unterstützer zugesagt, mindestens zehn Unterschriften dafür zu sammeln.
Politiker und Ärzte an vorderster Front
Das Initiativ-Komitee besteht neben den drei ehemaligen St. Galler Nationalräten Toni Brunner, Jakob Büchler und Walter Müller auch aus Robert Schönenberger, Präsident des Ärztevereins der Stadt St. Gallen, Lokalpolitikern und weiteren Interessenvertretern. Sprecher für das Komitee ist Uwe Hauswirth, Präsident des Toggenburger Ärztevereins (TÄV).