Die Massnahmen seien zu wenig ambitioniert, zu wenig konkret und eine klare und einheitliche Strategie sei nicht ersichtlich. Im Bereich «klinische Forschung» etwa brauche es zwingend eine beschleunigte Bewilligung von klinischen Studien für Produkte mit hohem medizinischem Bedarf, schreibt der Verband.
Keine richtige Strategie für Gesundheitsdaten-Ökosystem
Zudem zielen die Massnahmen im Bereich Arzneimittel für neuartige Therapien gemäss Interpharma auf reine Kostenreduktion ab. «Statt auf die Kosten, sollten die Massnahmen auf Patientinnen und Patienten und ihren Zugang zu neuen innovativen Therapien und Medikamenten fokussieren.»
Und auch im Bereich der Digitalisierung sei die Schweiz schon heute im internationalen Standortwettbewerb «abgehängt». Der Bundesrat konnte bisher keine umfassende Strategie zum Aufbau eines Gesundheitsdaten-Ökosystems vorlegen, kritisiert der Verband in der Mitteilung weiter.
Schweiz droht Anschluss zu verlieren
Interpharma schreibt von «Flickenteppich an Berichten und Massnahmen, ohne eine einheitliche Vision zu entwickeln.» In der Mitteilung weist der Verband auf Länder wie Dänemark oder das Vereinigte Königreich und auf die Pharmastrategie
«Pharmastandort 2030» hin. Der Dachverband der über 20 forschenden Schweizer Pharmaunternehmen fordert nun eine übergeordnete Strategie zur Stärkung des Forschungs- und Innovationsstandortes Schweiz.
«Heute ist die Schweiz einer der wichtigsten Forschungs- und Innovationsstandorte weltweit», sagt Interpharma-Geschäftsführer René Buholzer. Der internationale Standortwettbewerb habe sich im Zuge der Coronapandemie aber weiter verschärft und es drohe, den Anschluss an führende Forschungs- und Wirtschaftsstandorte zu verlieren.