Neue Parkinson-Professur am Berner Inselspital

An der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital Bern wurde eine neue «Parkinson-Professur» geschaffen, die mit Paul Krack besetzt wird. Von seinen neuen Behandlungskonzepten sollen auch die Patienten profitieren.

, 13. Februar 2019 um 05:00
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An der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital Bern gibt es neu eine Parkinson-Professur. Paul Krack, der die Professur besetzt, ist Chefarzt und Leiter des Zentrums für Bewegungsstörungen der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital Bern. Der Parkinsonexperte hat unter anderem zur Tiefenhirnstimulation geforscht.
Von der Professur dürften nicht nur Forscher, sondern auch Patienten profitieren. Paul Krack  kümmert sich in seiner Arbeit vor allem um die Veränderungen des Verhaltens von Parkinsonbetroffenen und die Unterscheidung zwischen Verhaltensänderungen, die einerseits durch die Krankheit und andererseits durch Medikamente und Hirnstimulation hervorgerufen werden.

Behandlung auf jeden Patienten einzeln zugeschnitten

Um diese Veränderungen feststellen und möglichst optimal therapieren zu können, will er im Rahmen der Professur die interdisziplinäre Patientenbetreuung optimieren und ausbauen: «Ein ganzheitliches, auf jeden Parkinsonpatienten zugeschnittenes Behandlungskonzept ist unabdingbar, weil sich diese neuropsychiatrische Krankheit bei jedem Einzelnen anders äussert.»
Laut seinem Behandlungskonzept sollen darum einerseits neuropsychologische Fachpersonen komplementär zur medizinischen Betreuung Teil des Parkinsonteams am Inselspital werden. Andererseits soll das Pflegepersonal künftig gezielt für Parkinsonbetroffene geschult werden.
«Wir beabsichtigen ein Weiterbildungsangebot für Pflegefachpersonen zu sogenannten ‹Parkinson-Nurses› zu entwickeln. Sie sollen eine zentrale Stütze innerhalb des multidisziplinären Teams sein und die Betroffenen lehren, mit ihrer Erkrankung bestmöglich umzugehen.»

Hirnschrittmacher stimulieren Patienten

Im Rahmen der Professur wird Paul Krack auch erforschen, wie das Verhalten von Parkinsonbetroffenen klinisch und elektrophysiologisch gemessen werden kann. Mit seinem Forschungsteam will er verhaltensrelevante «Biomarker» im Hirn von Betroffenen identifizieren, damit ein intelligenter Sensor sowohl motorische als auch nicht-motorische Verhaltensänderungen automatisch erkennen und dadurch die Stimulation des Gehirns mittels «Hirnschrittmacher» kontinuierlich und individuell optimieren kann.
Die Organisation Parkinson Schweiz hat die Schaffung der Professur laut einer Medienmitteilung initiiert und unterstützt diese finanziell. Auch die Universitätsklinik für Neurologie, die Inselgruppe und die Medizinische Fakultät der Universität Bern unterstützen und finanzieren die Professur mit.

15 000 Parkinson-Patienten

In der Schweiz leiden 15 000 Menschen unter Parkinson. Die Krankheit ist nicht heil-, aber therapierbar. Hans-Peter Ludin, von 1970 bis 1989 stellvertretender Klinikdirektor am Inselspital Bern, war einer der Gründer von Parkinson Schweiz im Jahre 1985.
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