Der Neubau des Universitäts-Kinderspitals Zürich (Kispi) wird später fertiggestellt als geplant. Grund dafür ist zum einen die Corona-Pandemie. Diese habe zu Lieferschwierigkeiten bei zentralen Bauelementen und eingeschränkten Kapazitäten geführt, wie das Kispi mitteilt.
So wurden zum Beispiel die Nasszellen für die Patientenzimmer massiv verspätet geliefert, wie Spitaldirektor Georg Schäppi gegenüber Medinside erklärt. Dies habe dazu geführt, dass das Dach des Spitals nicht termingerecht gebaut werden konnte.
Wassereinbrüche verzögert Bauablauf
Zum anderen kam es zu unvorhersehbaren Problemen im Bauablauf: Gemäss Schäppi haben etwa Wassereinbrüche dazu beigetragen, dass sich bei beiden Gebäuden der Trockenbau verzögerte und auch hier Folgearbeiten nicht durchgeführt werden konnten.
Das Kinderspital Zürich werde deshalb mit Verspätung in den Neubau in Zürich-Lengg ziehen, schreibt das Spital in der Mitteilung. Der Umzug erfolge nun erst im Herbst 2024 statt wie geplant im Herbst 2023.
Blick in ein Patientenzimmer (Visualisierung)
Über 50 Millionen Franken höhere Kosten
Infolge der Verzögerungen und Bauschwierigkeiten verteuert sich das Neubauprojekt: von 625 Millionen Franken auf 660 bis zu 680 Millionen Franken. Die Deckung der höheren Investitionskosten sei durch die Eleonorenstiftung, der Trägerin des Universitäts-Kinderspitals Zürich, sichergestellt.
Die bisherige Finanzierung des Grossprojekts lief über einen Bankkredit von 50 Millionen Franken, ein 150-Millionen-Darlehen des Kantons sowie über Anleihen an der Börse von bis zu 300 Millionen Franken. Den Restbetrag musste das Kispi mit Spenden und Eigenkapital aufbringen. Unter anderem hat das Ehepaar Martin und Marianne Haefner-Jeltsch von Amag
eine hohe Summe gespendet. Seit drei Jahren wird gebaut
Der Spatenstich für den Neubau des Kinderspitals erfolgte vor drei Jahren. Das künftige Akutspital und das Gebäude für Lehre, Labor und Forschung wird auf einem Gelände in Zürich-Lengg gebaut, das mit über vier Hektaren Fläche mehr als sechs Fussballfelder umfasst.
Das eigentliche Kinderspital entsteht auf dem südlichen Teil des Areals, direkt gegenüber dem Haupteingang der psychiatrischen Universitätsklinik (PUK). Es wird 200 Meter lang und 110 Meter breit. Dafür wird es nur drei Stockwerke hoch. Auf dem nördlichen Teil kommt der runde Turm für Lehre, Labor und Forschung zu stehen.