Nach der OP zu Airbnb statt im Spital bleiben

Patienten sollen nach einem Eingriff statt in den Kliniken in privaten Haushalten untergebracht werden. Solche Überlegungen stellt das britische Gesundheits-Ministerium an.

, 21. August 2018 um 07:34
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In Grossbritannien wird derzeit geprüft, wie realistisch es sei, Klinikpatienten nach einer Operation in privaten Haushalten unterzubringen. Dies bestätigt das britische Gesundheitsministerium gegenüber der Deutschen «Ärztezeitung».
Mit diesem Airbnb-artigen Versorgungsmodell will der britische Gesundheitsdienst (NHS) dringend benötigte Betten frei bekommen. In Grossbritannien mangelt es an Spitalbetten – vor allem für das ambulante Pflegeangebot für ältere Patienten (bed blocking).

Keine kommerziellen Anbieter

Das Ministerium verhandle momentan mit diversen Privatunternehmen. Deren Aufgabe soll es sein, für Klinikpatienten die passenden Unterkünfte in privaten Haushalten zu finden, heisst es.
Privatvermieter sollen mit umgerechnet rund 70 Franken entschädigt werden. Maximal soll es einem Vermieter möglich sein, rund 1'350 Franken mit der Unterbringung von Klinikpatienten zu verdienen. Damit wolle man verhindern, dass kommerzielle Anbieter diesen Markt bearbeiten.

Modell ist umstritten

Britische Ärzteverbände reagierten laut der «Ärztezeitung» geschockt und mit Unverständnis auf den jüngsten gesundheitspolitischen Vorstoss der Regierung May. Ein erster Modellversuch mit 30 Patienten in der Grafschaft Essex wurde auf Grund von Protesten rasch wieder eingestellt. 

  • Klinikpatienten in Privathaushalte auslagern, «Deutsche Ärztezeitung»

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