Dass Assistenzärzte hin und wieder auch unten durch müssen, ist ein bekanntes Phänomen in der Branche. Für einige ist das zu viel, wie das Beispiel von zwei Assistenzärzten aus Zug zeigt. Sie kritisieren die Arbeitsbedingungen am Kantonsspital Zug,
wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.So schildert eine Assistenzärztin der Inneren Medizin, dass gewisse Kolleginnen und Kollegen es viel weniger streng hatten als sie. Im Beitrag ist auch von «Willkür» und «Mobbing» die Rede. Das ganze Team hatte Angst vor dem Chef, wie sie weiter sagt. Und auch die langen Arbeitszeiten seien ein Problem.
Spital widerspricht
Ein anderer Assistenzart erzählt von der kurzen Einführungszeit, von zu viel Stress und von fehlendem Rückmeldungen bei Fehlern. Weil er sich überlastet fühlte, suchte er während seiner Zeit in Zug eine externe Stelle auf, um Hilfe zu erhalten. Heute arbeiten die beiden Assistenzärzte nicht mehr im Kantonsspital Zug.
Der Chefarzt der Medizinischen Klinik weist den Mobbing-Vorwurf «entschieden» zurück. An der Medizinischen Klinik werde keine Diskreditierung und Verletzung der fachlichen oder persönlichen Integrität ärztlicher Mitarbeitender geduldet, sagt Michael Bodmer der Zeitung.
Mobbing war bisher kein Thema
Spitaldirektor Matthias Winistörfer erklärt zudem, dass Mitarbeitende sich vertraulich an eine interne Stelle wenden könnten, wenn sie sich von Mobbing betroffen fühlten. Das Spital pflege ausserdem einen sehr offenen Umgang mit medizinischen Fehlern.
Auch die Assistenzarztvertreter des Kantonsspitals widersprechen den anonym erhobenen Vorwürfen: Man führe alle drei Monate ohne Anwesenheit von Kaderärzten eine Teamsitzung durch. Mobbingvorwürfe seien bisher nie ein Thema gewesen. Im Grossen und Ganzen herrsche eine sehr gute Stimmung.