«MeinArzt»-Chef verhaftet

Die meisten «MeinArzt»-Praxen sind geschlossen. Und Patienten kommen nicht an ihre Dossiers. Derweil befindet sich Christian Neuschitzer in Italien in Haft.

, 7. September 2020 um 07:10
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Im Fall der Arztpraxis-Kette «MeinArzt» gibt es neue Entwicklungen. Die Staatsanwaltschaft bestätigt Informationen der «Aargauer Zeitung», dass Christian Neuschitzer verhaftet worden ist. Er befinde sich in Italien in Haft; eine Überstellung in die Schweiz werde angestrebt. 
Die Zürcher Staatsanwaltschaft führt gegen den «MeinArzt»-Gründer eine Strafuntersuchung wegen Vermögensdelikten. Was Neuschitzer genau vorgeworfen wird, ist unklar. Dass er sich strafbar gemacht hat, ist bislang nicht erwiesen. 

Patientendossiers landen auf dem Betreibungsamt

Die Zukunft der Praxen ist ungewiss. Mehrere der schweizweit über 20 Hausarztpraxen sind vorübergehend bereits geschlossen. Unerwartet. Im Kanton Aargau etwa sind es sieben von acht. 
Ein Problem gibt es vor allem auch mit den Patientendossiers: Akten in Papierform sind im Kanton Aargau unter anderem auf der Gemeindeverwaltung abzuholen - beim Betreibungsamt. Viele Patientinnen und Patienten von anderen Praxis-Standorten haben allerdings gar keinen Zugang zu ihrer (digitalen) Krankengeschichte. 

Fremdinvestoren seien gefährlich

Christian Neuschitzer, der die Firma 2018 gründete, steht bereits einige Zeit in der Kritik. Sein Konzept: Er übernimmt die Praxen von Hausärzten, die keinen Nachfolger finden. Der Aargauische Ärzteverband warnt in diesem Zusammenhang davor, dass Fremdinvestoren im Gesundheitswesen gefährlich seien. Arztpraxen müssten in ärztlicher Hand sein. 
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