In der Schweiz gibt es einen weiteren Spitalpreis: Den «Lean Healthcare Award». Dieser würdigt herausragende Leistungen in der Verschlankung der Abläufe und Organisationen oder in der Durchsetzung der Lean-Philosophie; ausgelobt wurde er von der
Beratungsfirma Avance.
Zum Sieger gekürt wurde jetzt ein Projekt des Universitätsspitals Basel. Dabei ging es um die Optimierung der ambulanten Sprechstunde «Medical Retina» in der Augenklinik mittels einer
Wertstromanalyse. Damit gelang es, die Durchlaufzeit markant zu senken und die Produktivität zu steigern, wobei zugleich die Patientenzufriedenheit deutlich stieg. Gleichzeitig kletterte auch die Mitarbeiterzufriedenheit auf der Medical Retina Abteilung im Vergleich zu den anderen Abteilungen der Augenklinik überdurchschnittlich an.
Kaizen in der Klinik
Ein zweites Projekt von der Klinik St. Anna erhielt einen Sonderpreis für den wissenschaftlichen Branchenbeitrag. In der Luzerner Hirslanden-Klinik ging ein Team um Andreas Gutzeit der Frage nach, ob Kaizen geeignet ist, das Gesundheitswesen effizienter und kostengünstiger zu organisieren. Die wissenschaftliche Arbeit beruht auf empirischen Untersuchungen und praktischen Erfahrungen in der Klinik St. Anna Luzern aus den Jahren 2006 bis 2015.
Die Jury war von der Qualität dieser wissenschaftlichen Arbeit so beeindruckt, dass sie diese besonders honorieren wollte. Sie hat darum eine spezielle Kategorie für wissenschaftliche Arbeiten geschaffen: Die Studie liefere einen wichtigen Beitrag für die Verankerung von Lean Management in Schweizer Kliniken.
In der Jury waren Alfred Angerer (ZHAW); Sandra Puliafito (Direktion Pflege/MTT Insel Gruppe); Stephan Schärer (Leiter Pflegedienst Spital Muri); Fabian Schwab (Geschäftsleiter Spitex AareBielersee), Thibault Heck (Avance).