Das Kantonsspital Baden (KSB) räumt ein, dass ein Chefarzt mehrfach falsche Rechnungen gestellt hat. Nach anonymen Hinweisen «haben erste Abklärungen ergeben, dass es tatsächlich zu unkorrekten Fakturierungen kam», wie Mediensprecher Omar Gisler
der «Aargauer Zeitung» sagte.
Der Zeitung liegen Informationen und Dokumente vor, die den Verdacht nahelegen, dass der Chefarzt über Jahre hinweg systematisch Operationen verrechnete, die er gar nicht selber vorgenommen hatte.
«Ohne böse Absicht»
«Das Kantonsspital Baden geht – Stand heute – davon aus, dass er ohne böse Absicht handelte», sagte Gisler der AZ weiter. Um definitive Gewissheit zu erhalten, würden weitere Abklärungen getroffen. Bis dahin gelte die Unschuldsvermutung.
Ob es bei den Vorwürfen gegen den Badener Chefarzt nur um falsche Rechnungen geht, oder ob er nicht bei allen Operationen anwesend war, lässt das Spital offen.
Zweiter Fall im Kanton
Es ist bereits der zweite publik gewordene Fall im Kanton Aargau. Vor einer Woche musste das Kantonsspital Aarau (KSA) einräumen, dass ein Chefarzt das Abrechnungs- und Erfassungssystem
manipuliert und unrechtmässig Honorare bezogen hat.