Gibt es für 2021 Lohnerhöhungen? Diese Frage stellte die «Sonntagszeitung» den grössten Universitäts-, Kantons- und Regionalspitälern in zehn Kantonen der Deutschschweiz. Der Tenor der Antworten: kaum. Keines der befragten Häuser verspricht flächendeckende Lohnerhöhungen.
«Auf 2021 wird es keine Lohnerhöhung geben», so die Antwort der Solothurner Spitäler. Oder: «Wir beabsichtigen zum jetzigen Zeitpunkt keine Erhöhung der Löhne per 2021», teilt das GZO Spital Wetzikon mit.
«Spielraum nicht sehr gross»
Individuelle Lohnerhöhungen stellen die Insel-Gruppe, die Zürcher Stadtspitäler Waid und Triemli, das Kantonsspital St. Gallen, das Spitalzentrum Biel und das Spital Bülach in Aussicht.
Ähnlich die Tendenz in den Altersheimen: «Die grosse Mehrheit der Alters- und Pflegeinstitutionen kann nicht einfach einer Forderung nach Lohnerhöhung nachkommen», meldete der Verband Curaviva der SoZ.
Auch die meisten Spitäler erklären ihre Lohn-Zurückhaltung damit, dass sie wegen der Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Solange unklar ist, ob und wie sehr die Krankenhäuser für die Ertragsausfälle wegen des Lockdown und wegen der Verschiebung von Wahleingriffen entschädigt werden, sind Lohnerhöhungen offenbar kein Thema. Der Spielraum sei «nicht sehr gross», so eine Sprecherin des Spitalverbands H+ zur «Sonntagszeitung».
SBK: Bund sollte eingreifen
Yvonne Ribi, die Geschäftsführerin des Pflege-Profi-Verbands SBK, fordert daher, dass der Bund die Spitäler in der schwierigen Lage unterstütze, was wiederum dem Personal zugute kommen sollte: «Es ist unverständlich, dass diejenigen Berufsangehörigen, welche die Covid-19-Patienten und die verletzlichen Menschen pflegen und betreuen, bis heute in den allermeisten Fällen keine finanzielle Anerkennung erhalten haben.»