Seit Anfang Juni ist es beschlossene Sache: Im Kanton Zürich
dürfen Apotheker gewisse Impfungen vornehmen – auch ohne ärztliche Verschreibung. Die Verordnung tritt im September in Kraft und soll dazu beitragen, die Durchimpfungsraten zu steigern.
Die
«Zürichsee-Zeitung» (Print) ging nun der Frage nach, was die Ärzte selber davon erwarten. Ein Fazit: Man befürchtet keine finanziellen Einbussen – einzig die medizinische Kompetenz der Apotheker könne zum Problem werden.
Der neue Beschluss – bei dem Zürich eine Vorreiterrolle spielt – spiegle eine Entwicklung, die auch von den Patienten ausgehe: «Es gibt immer weniger Patienten, die einen Hausarzt haben, aber sie wollen sich flexibel und schnell behandeln lassen», sagt der Horgener Hausarzt Harald Stäubli zur «Zürichsee-Zeitung».
Wem vertrauen die Patienten mehr?
Auf der anderen Seite würden auch die Ärzte entlastet. «Es ist einfach wichtig, dass die Apotheker wissen, wie sie bei Komplikationen handeln müssen», so Stäubli. Ähnlich äussert sich Peter Zäch, Präsident des Hausarztvereins Richterswil. Ein Problem könne höchstens aus der medizinischen Kompetenz der Apotheker erwachsen: «Vermutlich werden die meisten Patienten eher einem Arzt vertrauen anstatt einem Apotheker.» Auch Zäch glaubt nicht, dass die neue Regelung den Ärzten einen finanziellen Nachteil bringt.
Auch Apotheker begrüssten die neue Regelung gegenüber der Zeitung: «Da nicht mehr alle Personen einen Hausarzt haben, wird die Bevölkerung davon profitieren», sagt der Präsident des zürcherischen Apothekerverbandes, Lorenz Schmid.