Der Schweizer Arzt Sergio Dani schilderte vor kurzem den Fall einer Patientin mit Symptomen einer Arsenvergiftung. Der Mediziner vermutet
einen Zusammenhang mit Magen-Darm-Globuli, weil die Patientin massenhaft solche Kügelchen schluckte.
Similasan, der Hersteller der Globuli, drohte Dani mit rechtlichen Schritten. Der Vorwurf: unseriöse und rufschädigende Behauptungen sowie Verunglimpfung des Firmennamens.
Similasan gibt keine weiteren Informationen
Bis heute, rund ein Monat später, hat das Aargauer Unternehmen aber noch keine rechtlichen Schritte gegen Sergio Dani unternommen. Dies bestätigt der Arzt gegenüber Medinside.
Laut Similasan stehen alle Involvierten in gutem Kontakt. Weitere Informationen dazu gibt der Globuli-Hersteller momentan aber nicht. Man werde zu gegebener Zeit berichten – voraussichtlich abschliessend, sagte eine Unternehmenssprecherin weiter.
Unterlassungserklärung verschickt
Die Lage scheint sich also etwas beruhigt zu haben. Anders in Deutschland. Dort ist der Ton zwischen der Homöopathie-Pharmabranche und deren Kritikern derweil gehässiger: Das Unternehmen Hevert geht jetzt sogar juristisch gegen Globuli-Gegner vor.
Die bekannte Homöopathie-Bekämpferin Natalie Grams hat auf Social Media einen Auszug aus einer Unterlassungserklärung von Hevert veröffentlicht.
«Versucht uns, mundtot zu machen»
Darin wird die 41-jährige Ärztin aufgefordert, nicht mehr in der Öffentlichkeit zu behaupten, homöopathische Arzneimittel gingen in ihrer Wirksamkeit «nicht über den Placebo-Effekt hinaus». Sie hat die Unterlassungserklärung nicht unterschrieben.
Die Ärztin und Buchautorin,
die früher selber homöopathisch praktizierte, ist nicht die erste Homöopathie-Kritikerin, die eine Unterlassungserklärung kassiert. Auch der deutsche Pharma-Kritiker Gerd Glaeske wurde wegen seinen Äusserungen zur Wirksamkeit von Homöopathie von Hevert bereits abgemahnt.