Hebammen erhalten mehr Geld

Nach 24 Jahren erhalten die Hebammen endlich mehr Geld. Der Bundesrat bewilligte mehr Wegentschädigung und höhere Pauschalen fürs Verbrauchsmaterial.

, 1. Juli 2020 um 14:17
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Die Wegentschädigungen für Hebammen und die Pauschalen für das Verbrauchsmaterial werden erhöht. Der Bundesrat hat den neuen Tarifvertrag zwischen den Krankenversicherern, dem Hebammenverband und den Geburtshäusern genehmigt.
Der bisher gültige Tarifvertrag stammt aus dem Jahr 1996. Da die Pauschalen für das Verbrauchsmaterial und die Wegentschädigungen die anfallenden Kosten längst nicht mehr deckten, wurden sie deutlich erhöht. Ausserdem wurde die Infrastrukturpauschale für ambulante Geburten im Geburtshaus neu in die Tarifstruktur aufgenommen.

Mehrkosten zwischen 12 und 20 Millionen Franken

Der Tarifvertrag wurde zwischen den Krankenversichererverbänden Santésuisse und Curafutura sowie dem Schweizerischen Hebammenverband (SHV) und der Interessengemeinschaft der Geburtshäuser der Schweiz (IGGH-CH) abgeschlossen.
Der Bundesrat schätzt die Mehrkosten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung auf 12 bis 20 Millionen Franken pro Jahr. Der Vertrag ist auf vier Jahre befristet. Ursprünglich hoffte der Schweizerische Hebammen-Verband, dass der neue Tarif bereits ein Jahr früher eingeführt würde.
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