Technische Gesundheits-Unterstützer zählen derzeit zu den spannendsten Trends der Digitalwirtschaft – beziehungsweise zu den zukunftsträchtigsten Geschäftsfeldern.
Doch eine Untersuchung der Wayne State University in Detroit stellt jetzt einen bemerkenswerten Verdacht in den Raum: Könnte es sein, dass die ganzen neuen Produkte, Tools, Gadgets und Apps ohne das Knowhow der Mediziner entwickelt werden?
Die Studie, welche jetzt in der Fachzeitschrift
«Obstetrics & Gynecology» veröffentlicht wurde, testete die Frage anhand von knapp 100 Apps im Bereich der Reproduktions-Gesundheit für Frauen. Also etwa Apps zur Verfolgung des Menstruations-Zyklus, der Fruchtbarkeit oder des Verlaufs einer Schwangerschaft.
Hie Apps, da Ärzte
Welche und wieviele Fachartikel beschäftigten sich mit solchen Apps? Welche und wieviele Apps wurden von medizinischen Fachpersonen entwickelt? Welche werden von Ärzten empfohlen? — so die Fragen der Wissenschaftlerinnen aus Michigan.
Das Fazit: Zwischen App-Entwicklern und Ärzten klafft ein grosser Graben – man hat es da offenbar mit zwei verschiedenen Welten zu tun.
Hie Apps, das Gesundheitsbehörden
Bei nur 2 Prozent der Apps verweisen die Herausgeber darauf, dass medizinische Fachleute an der Entwicklung beteiligt gewesen waren. Auf der anderen Seite fehlt es an fachlichen Studien, welche die Qualität solcher Apps überprüfen. Und schliesslich interessieren sich auch Gesundheitsbehörden wie das
Center for Disease Control and Prevention oder das
National Institute of Health NIH nicht dafür, solche Angebote zu beurteilen.
Kurz: Von den rund 100 Apps, denen das Team aus Detroit nachging, wurden und werden fast alle von medizinischen Laien entwickelt und verkauft.
Was ganz allgemein den Verdacht bestärkt: Die E-Health-Entwicklung geschieht unter weitgehendem Ausschluss der medizinischen Fachwelt