Gericht verurteilt Ärzte wegen unleserlicher Handschrift

Ein Gericht in Indien hat drei Ärzte zu Geldstrafen verurteilt. Die Gutachten waren «unleserlich» – und das sei ein Hindernis für die Justiz.

, 8. Oktober 2018 um 09:33
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Über die unleserlichen Handschriften von Ärzten wurde schon viel diskutiert. Einem Gericht im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh erschien die Handschrift von Ärzten aber derart inakzeptabel, dass jetzt gleich drei Mediziner eine Geldstrafe von umgerechnet 70 Franken kassierten. Dies berichten mehrere Medien, unter anderem die Zeitung «Times of India».
Das Gericht befand, die Ärzte haben damit die Justiz behindert. Auslöser waren ärztliche Gutachten aus drei verschiedenen Spitälern, welche die Verletzungen der Opfer dokumentierten. Die Mediziner, die dann auch vor Gericht erscheinen mussten, rechtfertigten sich damit, dass sie überfordert gewesen seien.
Empfehlenswert wäre auch hier die Patientendokumentationen elektronisch zu führen: Der Wechsel von handschriftlichen zu elektronischen Daten hätte nicht nur die Effizienz und Qualität erhöht, sondern auch Rückfragen und Fehler bei unleserlicher Schrift vermeidet.

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