Gericht verurteilt Ärzte wegen unleserlicher Handschrift

Ein Gericht in Indien hat drei Ärzte zu Geldstrafen verurteilt. Die Gutachten waren «unleserlich» – und das sei ein Hindernis für die Justiz.

, 8. Oktober 2018 um 09:33
image
  • ärzte
  • praxis
  • arbeitswelt
  • elektronisches patientendossier
Über die unleserlichen Handschriften von Ärzten wurde schon viel diskutiert. Einem Gericht im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh erschien die Handschrift von Ärzten aber derart inakzeptabel, dass jetzt gleich drei Mediziner eine Geldstrafe von umgerechnet 70 Franken kassierten. Dies berichten mehrere Medien, unter anderem die Zeitung «Times of India».
Das Gericht befand, die Ärzte haben damit die Justiz behindert. Auslöser waren ärztliche Gutachten aus drei verschiedenen Spitälern, welche die Verletzungen der Opfer dokumentierten. Die Mediziner, die dann auch vor Gericht erscheinen mussten, rechtfertigten sich damit, dass sie überfordert gewesen seien.
Empfehlenswert wäre auch hier die Patientendokumentationen elektronisch zu führen: Der Wechsel von handschriftlichen zu elektronischen Daten hätte nicht nur die Effizienz und Qualität erhöht, sondern auch Rückfragen und Fehler bei unleserlicher Schrift vermeidet.

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Zürich: Verbände fordern Lohn-«Nachholrunde»

Die vier kantonalen Spitäler sollen ihren Rückstand mit dem Teuerungsausgleich 2026 wettmachen. Gefordert sind Lohnerhöhungen zwischen 1,8 und 2,4 Prozent.

image

So können Ärzte und Ärztinnen Medical Gaslighting verhindern

Medizinische Fachkräfte sollten sich immer wieder fragen: Nehme ich meine Patientinnen genug ernst? Sonst droht Medical Gaslighting.

image

Ein Oensinger Gesundheitszentrum betreibt den ersten «Medicomat» in der Schweiz

Das Gerät im Vitasphère-Gesundheitszentrum funktioniert wie ein Getränkeautomat. Doch statt Flaschen gibt der Automat rund um die Uhr Medikamente heraus.

image

Löhne: Gesundheitsbranche erwartet für 2026 nur ein kleines Plus

Die UBS prognostiziert einen durchschnittlichen Lohnanstieg von 1 Prozent. Damit dürfte das Gesundheitswesen im Mittelfeld liegen – nach einem ebenfalls verhaltenen Jahr 2025.

image

Der Mangel an selbständigen Ärzten wird sich nicht bessern

Eine Befragung – auch von Medizinstudenten – zeigt, dass ein unnötiger Flaschenhals bei der Organisation der Praktikumsplätze besteht.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.