Freiburger Kantonsspital reduziert Intensivbetten

Das HFR Freiburg hat die Kapazität in der Inneren Medizin um 13 Betten erhöht. Allerdings musste die Intensivstation mangels Fachpersonal um zwei Betten reduziert werden.

, 10. September 2021 um 14:06
image
  • coronavirus
  • freiburger spital
Das Freiburger Spital (HFR) bezeichnet in einer Medienmitteilung vom Freitag die Situation als «besorgniserregend». Die Zahl der hospitalisierten Covid-19-Patientinnen und -Patienten bleibe zwar stabil, aber auf einem hohen Niveau.
«Die Intensivstation ist an der Grenze ihrer Kapazität angelangt. Sollte die Zahl der Spitaleintritte auch nur leicht zunehmen, könnte sich diese angespannte Lage zu einer Krisensituation entwickeln», schreibt das HFR im Communiqué.

Nur noch 3 freie Betten auf der IPS

In Zahlen: Am 30. August 2021, also vor knapp zwei Wochen, waren am Freiburger Spital 20 Personen wegen einer Covid-19-Infektion hospitalisiert, wovon 6 Intensivpflege benötigten. Heute, am 10. September, sind es 27 Patienten, davon 6 auf der Intensivstation. Auf der Intensivstation sind derzeit nur drei Betten frei.
Auf den ersten Blick völlig irritierend ist der Umstand, dass das HFR trotz der besorgniserregenden Situation vor einigen Tagen zwei Betten aus der Intensivstation genommen hat, stattdessen die Kapazität in der Inneren Medizin um 13 Betten erhöhte.

Es fehlt nicht an Betten; es fehlt an Personal

Wie andere Spitäler ist auch das HFR nicht in der Lage, die Kapazität ihrer Intensivpflege voll auszuschöpfen. Dies aufgrund des bekannten Fachkräftemangels, Rekrutierungsproblemen und Langzeitabsenzen.
Das HFR will derzeit nicht ausschliessen, geplante Operationen verschieben zu müssen. Die Erhöhung der Bettenkapazität in der Inneren Medizin und die Verschiebung von Operationen sind die einzigen Massnahmen, die derzeit umsetzbar seien. Anders als während der vergangenen Pandemiewellen könnten aktuell keine Covid-19-Patienten in andere Spitäler verlegt werden, da die Situation im ganzen Land angespannt sei.
image
Vincent Ribordy
«Wir möchten verhindern, dass wir ‒ wie während der ersten Pandemiewelle ‒ erneut das Spital räumen müssen und nur noch Covid-19-Patientinnen und -Patienten aufnehmen können, die auf eine Impfung verzichtet haben», wird Professor Vincent Ribordy, Medizinischer Direktor ad interim, im Communiqué zitiert.
Die Lage sei heute genauso ernst wie im Herbst 2020, schreibt das HFR weiter, jedoch mit einem grossen Unterschied: «Die Impfungen sind verfügbar und sehr wirksam gegen schwere Verläufe von Covid-19.»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

HFR: Luca Jelmoni ist neuer Verwaltungsrat

Der Direktor der Paraplegiker-Zentrums ersetzt Philipp Müller, der seit Frühjahr CEO des Freiburger Spitals ist.

image

HFR: Ein Viertel der Radiologiefachleute wird aufgewertet

Das Freiburger Spital führt eine neue Funktion ein: 28 Mitarbeitende in der Radiologie können zur «Techniker/in-Therapeut/in mit Fachausbildung» aufsteigen. Die Gewerkschaften fordern mehr.

image

Digitaler Neustart am Freiburger Spital: Neues KIS kommt bis 2028

Das Freiburger Spital HFR und das Psychiatrie-Netzwerk FNPG schreiben den Auftrag für ein modernes Klinikinformationssystem aus. Die Lösung soll heutige Einzelsysteme ersetzen und eine neue zweisprachige IT-Struktur schaffen.

image

Freiburger Spital: Überraschend hoher Verlust

Das HFR konnte sein Budget 2024 nicht einhalten – trotz hoher Patientenzahlen. Das erklärt sich teils mit dem Case-Mix-Index, teils mit Lohnanpassungen.

image

Freiburger Spital: Neuer Pflegedirektor

Filipe Ferreira Moreira übernimmt am HFR die Nachfolge von Aline Schuwey definitiv.

image

Politische Unterstützung für das dezentrale Freiburger Spital

8,5 Millionen Franken stehen zur Debatte: Ein Auftrag aus dem Kantonsparlament verlangt von der Regierung, die Mehrkosten für den Betrieb des Freiburger Spitals an mehreren Standorten zu decken.

Vom gleichen Autor

image

Bürokratie in der Reha - Kritik am Bundesrat

Die Antwort der Regierung auf eine Interpellation zur Entlastung der Rehabilitation überzeugt kaum – Reformvorschläge bleiben vage, die Frustration wächst.

image

Das Kostenfolgemodell lässt auf sich warten

Der Ständerat überweist die Motion Wasserfallen an die zuständige Kommission. Man nennt dies Verzögerungstaktik.

image

«Die Angehörigenpflege darf nicht zu einem Geschäftsmodell werden»

Ambitionslos und verantwortungslos - die SP-Nationalrätin Ursula Zybach ist vom Bericht des Bundesrats enttäuscht.