FMH-Präsident ist Topverdiener unter den Verbands-Chefs

Eine Auswertung der Saläre von Schweizer Verbandspräsidenten zeigt: Die Gesundheits-Organisationen honorieren gut.

, 29. August 2016 um 09:54
image
  • fmh
  • curafutura
  • santésuisse
  • politik
  • lohn
Vielleicht erstaunt es auf den ersten Blick – aber es ist leicht erklärt: Jürg Schlup von der FMH ist der bestbezahlte Verbandspräsident der Schweiz. Der oberste Vertreter der Ärztegesellschaft kommt auf eine jährliche Vergütung von 372'544 Franken plus 12'000 Franken Spesen. 
Die ergab eine Umfrage des Wirtschaftsmagazins «Bilanz». Schlup setzt sich dabei sogar vor Heinz Karrer, den Präsidenten des Wirtschafts-Dachverbandes Economiesuisse: Dessen Vergütung liegt bei 200'000 Franken.
Es gibt aber einen springenden Punkt: Das Präsidium der FMH ist ein Vollamt – während der Zeitaufwand an der Spitze von Economiesuisse ungeregelt ist.
Der Zeit-Aspekt macht die Honorierungen der Arbeit an den Verbandsspitzen auch nicht ganz einfach vergleichbar. Die Auswertung respektive Erhebung der «Bilanz» besagte ferner:

  • Beim Krankenkassenverband Curafutura erhält Ignazio Cassis 180'000 Franken pro Jahr für ein Pensum von rund 60 Prozent.
  • Bei Santésuisse wird Präsident Heinz Brand mit 100'000 Franken pro Jahr für ein 30-Prozent-Pensum honoriert.
  • Keine Angaben waren vom Spitalverband H+ beziehungsweise zu dessen Präsidenten Charles Favre erhältlich.

Zum Vergleich:

  • TCS-Präsident Peter Goetschi – der ein Vollzeit-Amt ausübt – erhält maximal 300'000 Franken pro Jahr: 260'000 plus maximal 40'000 Franken Bonus). 
  • Bei Bauernverbands-Präsident Markus Ritter erreicht die Entschädigung 100'000 Franken pro Jahr für ein 60-Prozent-Pensum.

Alle Daten in der «Bilanz» 17/2016 (Print). Auszüge: «So unterschiedlich verdienen die Verbandspräsidenten».
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Basel: Parlament will Chefärztelöhne offenlegen

Die Kantonsregierung soll die Löhne von Chefärzten künftig anonymisiert veröffentlichen – nach dem Vorbild von Bern.

image

SIWF: Ärzte fordern Ende des «Geduldsspiels» bei Weiterbildungstiteln

Der VSAO fordert vom SIWF klare Transparenz und einen Plan zur Verkürzung der Wartezeiten bei Weiterbildungstiteln. Die FMH hat diese Anträge heute unterstützt.

image

Medtech: «Zu viel Regulierung killt Innovation»

Swiss-Medtech-Direktor Adrian Hunn spricht im Interview über US-Strafzölle, EU-Hürden und Reformbedarf im Zulassungssystem.

image

Kritik an Drehtür-Karrieren im Gesundheitswesen

Das NGO «Public Eye» rechnet vor, wie häufig Experten zwischen der Pharmaindustrie und den Aufsichtsbehörden Swissmedic und BAG wechseln.

image

FMH: Das «gelbe Heft» kehrt zurück

Die Ärzteverbindung plant den Relaunch der «Schweizerischen Ärztezeitung»: Genau ein Jahr nach der abrupten Einstellung des Verbandsorgans soll es weitergehen.

image

Die Prognose: Krankenkassen-Prämien wachsen um vier Prozent

Der Online-Vergleichsdienst Comparis rechnet mit einem weiteren Anstieg der Prämien – wegen der steigenden Gesundheitskosten und des Drucks auf die Zusatzversicherungen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.