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«Ein HIN-Anschluss kann mit einer elektronischen Identität verglichen werden»

Für die Bearbeitung von Daten im elektronischen Patientendossier benötigen Gesundheits-Fachpersonen elektronische Identitäten. Was das bedeutet und wie man dazu kommt, erklärt Aaron Akeret von HIN.

, 29. August 2018 um 10:00
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Herr Akeret, das Wort «elektronische Identität» ist mittlerweile in aller Munde. Was ist überhaupt eine solche elektronische Identität?
Eine elektronische Identität entspricht einem elektronischen Ausweis, sie ist mit einer Identitätskarte vergleichbar. Mit einer eID können sich Personen im Internet mit der gleichen Qualität ausweisen wie sie dies mit einem Ausweis in der physischen Welt tun.
Laut Gesetz müssen dereinst alle Gesundheitsfachpersonen, die Daten im elektronischen Patientendossier bearbeiten möchten, sowie alle Patientinnen und Patienten, die ein elektronischen Patientendossier haben möchten, über eine eID verfügen.
Für einen Arzt läuft der Bezug der eID meistens über das Management des Spitals. Dieses bezieht die Identitäten über einen Identitätsprovider. Als ein solcher agiert im Kontext des elektronischen Patientendossiers die Health Info Net AG HIN.
Die Health Info Net AG stellt also elektronische Identitäten aus?
Ja, ein HIN-Anschluss kann mit einer elektronischen Identität verglichen werden. Und in der Schweiz sind bereits rund 800 Gesundheitsinstitutionen an HIN angeschlossen – das sind alle grossen Spitäler, Altersheime, Spitexorganisationen, Apothekenverbände und noch viele weitere. Alle diese Institutionen verfügen über einen HIN (Mail) Gateway.

«Die persönlichen HIN-Anschlüsse können nach einem einfachen Prozess für den Zugriff auf das elektronische Patientendossier verwendet werden»

Um nun für jede Gesundheitsfachperson in den Institutionen persönliche Identitäten einzusetzen, muss das HIN Mail Gateway lediglich zum HIN Access Gateway (AGW 2.0) aufgestockt werden. Dieses ermöglicht für alle Gesundheitsfachpersonen in der Institution, die Zugriff auf das Patientendossier benötigen, persönliche eID’s einzusetzen.
Neben den 800 Institutionen verfügen heute bereits über 22'000 Gesundheitsfachpersonen über einen HIN-Anschluss. Dieser Anschluss ist meist persönlich, also zugeschnitten auf eine Person. Die persönlichen HIN-Anschlüsse können nach einem einfachen Step-up Prozess für den Zugriff auf das elektronische Patientendossier verwendet werden.
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    Aaron Akeret

    Aaron Akeret ist Solution Engineer und Projektleiter bei der Health Info Net AG (HIN). Nebst seinem Studium als Wirtschaftsinformatiker FH verfügt er über mehrjährige Erfahrung in der IT.

Ein solcher «Step-up Prozess» wird benötigt, damit die eID’s auf das vom Gesetz geforderte Vertrauensniveau angehoben werden können. Für den Step-up Prozess muss einerseits von der Gesundheitsfachperson ein Antragsformular ausgefüllt werden; im Anschluss prüft HIN die Authentizität der Gesundheitsfachperson durch die Verifikation mittels Video-Identifikation und einem Ausweis. Weitere zwingende Attribute wie die Berufsqualifikation werden dann durch die entsprechenden Berufsverbände oder nationalen Register verifiziert.
Was bringt mir denn ein HIN-Anschluss sonst noch, ausser den Zugriff auf das EPD?
Ein persönlicher HIN-Anschluss ermöglicht sicheren Zugriff auf 70 geschützte Anwendungen, etwa auf Gesundheitsexperten-Portale von Stammgemeinschaften, verschiedene Zuweiserportale von Spitälern, Labors, medizinischen Dienstleistungen, den Covercard Service oder auch myFMH. Der Zugang ist dabei mittels Zwei-Faktor-Authentisierung gesichert. Zahlreiche Applikationsanbieter gewähren zugelassenen Personen mit einem persönlichen HIN Anschluss Zugang zu Informationen. Somit kann ein HIN -Anschluss noch für viele anderen Anwendungen als das elektronischen Patientendossier verwendet werden. 
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