Die CSS Versicherung und das Universitätsspital Zürich haben sich auf den Basispreis für stationäre Behandlungen geeinigt. Mit dem getroffenen Kompromiss beenden die beiden Parteien eine lange Verhandlungsphase.
Denn seit dem Wechsel zum Fallpauschalen-System 2012 stritten das Universitätsspital Zürich und Versicherer über die Höhe der Tarife, die das Spital für seine Leistungen geltend machen kann. Da keine Einigung in Sicht war, verfügte erst die Zürcher Gesundheitsdirektion den Tarif. Dagegen legten Tarifsuisse (inklusive CSS) wie auch die Einkaufsgemeinschaft HSK (Helsana, Sanitas, KPT) Beschwerde ein, so dass am Ende das Bundesverwaltungsgericht darüber urteilen musste.
Dem Zürcher Universitätsspital hatte der Regierungsrat einen Tarif von 11'300 Franken zugemessen. Das Bundesverwaltungsgericht befand aber im Frühjahr 2015, dass der Satz hier nicht korrekt berechnet worden sei – und gab die Aufgabe an die Kantonsregierung zurück.
10'870 bis 11'200 Franken
CSS verhandelte bis 2015 innerhalb von Tarifsuisse, seither aber unabhängig. Die nun geschlossene Einigung regelt die Sätze rückwirkend für den Zeitraum 2012 bis 2017, wobei in jedem Jahr eine spezifische Baserate festgelegt wurde: Die Zahl entwickelt sich dabei von 10'870 Franken bis 11'200 Franken.
Die CEO der CSS Versicherung, Philomena Colatrella, misst dem Alleingang entscheidenden Anteil am Verhandlungserfolg bei: «Die Tatsache, dass wir als CSS eigenständig verhandeln und so auf die individuelle Situation und die Bedürfnisse des Universitätsspitals Zürich eingehen konnten, hat massgeblich zur Beilegung des für beide Seiten untragbar gewordenen Tarifstreits beigetragen.»
Jetzt auch andere?
Für CSS und USZ habe die Einigung auch zukunftsweisenden Charakter,
so die gemeinsame MItteilung. Man plane, künftig auch andere Herausforderungen im Gesundheitswesen zusammen anzupacken, etwa den Kostendruck oder die veränderten Bedürfnisse der Versicherten.
«Wir hoffen, dass die mit der CSS erzielte Einigung auch bei anderen Krankenversicherern und Tarifverbänden zu einem Umdenken führt», sagt der CEO des USZ, Gregor Zünd: «In Zukunft sollten Lösungen und faire Kompromisse zugunsten einer bezahlbaren und dennoch innovativen Medizin angestrebt werden.»