In Deutschland büffeln Medizinstudierende jetzt «Digitale Medizin»

Social Media, Apps oder Virtual Reality: Die Universität Mainz hat ihr Lehrangebot um das Fach «Medizin im digitalen Zeitalter» erweitert.

, 22. Juni 2017 um 09:41
image
  • ausbildung
  • digitalisierung
  • trends
  • ärzte
Telemedizin, Smartphone und soziale Netzwerke: Patienten und Ärzte kommunizieren heute anders als früher. Mit diesen Worten präsentiert die renommierte Universitätsmedizin Mainz ihr neues Wahlpflichtfach: «Medizin im digitalen Zeitalter – Curriculum 4.0»
Die Lerninhalte kreisen um Chancen, Herausforderungen, Funktionsweise oder Grenzen der digitalen Medizin. Es geht aber auch um ethische und rechtliche Aspekte. Das Angebot richtet sich an Medizinstudierende ab dem siebten Semester.

Sich für das veränderte Berufsprofil qualifizieren

«Die Lebens- und Arbeitswelt des Arztberufes erfordert heutzutage berufsspezifische digitale Handlungskompetenzen», erklärt Projektinitiator Sebastian Kuhn; er ist Oberarzt und Lehrbeauftragter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Bisher wurden Kuhn zufolge diese Kompetenzen im Rahmen des Medizinstudiums in Deutschland noch zu wenig vermittelt. «Durch das hochmoderne Lehrangebot können sich Studierende nun das erforderliche Wissen aneignen und sich so für das veränderte Berufsprofil qualifizieren».

Wo steht die Schweiz?

In der Schweiz steht das Thema Digitalisierung nicht zuoberst auf der Agenda der medizinischen Fakultäten, wie ein Blick in die Vorlesungsverzeichnisse zeigt. Dort sucht man entsprechende Module vergebens. 

  • Mehr: «Was in der Medizin-Ausbildung der Zukunft neu werden muss: Antworten des Google-Managers, der die Harvard Medical School bei der Neugestaltung der Studienpläne beriet»

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Patienten wollen mehr mitreden – und gründen Dachorganisation

Ein neuer Verein soll Patienten und Patientinnen mehr an der Entwicklung des Gesundheitswesens beteiligen. Die Schweiz hinke nach, heisst es bei Swiss PPIE Network.

image

Spitäler halbieren Verlust – aber zwei Drittel bleiben im Minus

2024 reduzierten die Schweizer Spitäler ihren Verlust – nach 777 Millionen Franken im Vorjahr waren es nun 347 Millionen. Aber immer noch schreiben fast zwei Drittel der öffentlichen Kliniken rote Zahlen. Die Zahl der Ärzte stieg stärker als jene des Pflegepersonals.

image

Vom Bestellbüro zum Werttreiber

Interview von Unite mit Christian Offergeld, Strategie- und Managementberater für Spitäler bei Unity Schweiz AG , über die notwendige Transformation und Digitalisierung der Beschaffung in Spitälern

image

Was unsere Fingernägel über unsere Ernährung verraten

Eine Studie der Hochschule Fulda zeigt erstmals im Detail, wie zuverlässig Mineralstoffmuster in Nägeln den Ernährungsstil abbilden können.

image

Hospital-at-Home kommt ans linke Zürichseeufer

Ab sofort können Patienten am linken Zürichseeufer über das See-Spital Horgen, die Hospital at Home AG und die Spitex Horgen-Oberrieden zu Hause statt im Spital behandelt werden.

image

Ein Oensinger Gesundheitszentrum betreibt den ersten «Medicomat» in der Schweiz

Das Gerät im Vitasphère-Gesundheitszentrum funktioniert wie ein Getränkeautomat. Doch statt Flaschen gibt der Automat rund um die Uhr Medikamente heraus.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.