Die Zahl des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) liess vor kurzem aufhorchen: Bei fast 50 Schweizer Spitälern kam es zu mehr Wiedereintritten, als gemäss Patientenmix zu erwarten war.
Medinside berichtete.In den USA müssen Spitäler mit zu hohen Werten Strafgelder leisten. Als Basis dient die Zahl der ungeplanten Rehospitalisationen innert 30 Tagen nach Entlassung aus einem Spital. Seit der Einführung vor sieben Jahren haben die Kliniken so umgerechnet fast zwei Milliarden Franken bezahlt.
Daten von über acht Millionen Patienten
Doch diese Massnahmen im Zusammenhang mit dem beliebten Qualitätsindikator zeigen offenbar auch negative Wirkungen auf die 30-Tage-Sterblichkeit. Dies geht jetzt aus einer Studie von Forschern aus Harvard hervor.
Wadhera Rishi K. et al. «Association of the Hospital Readmissions Reduction Program With Mortality Among Medicare Beneficiaries Hospitalized for Heart Failure, Acute Myocardial Infarction, and Pneumonia», in: «JAMA», 25. Dezember 2018.Die Erhebung basiert auf der Medicare-Datenbank mit mehr als acht Millionen Patienten, die wegen einer Herzinsuffizienz, einem Myokardinfarkt oder einer Pneumonie stationär im Spital waren.
Sterblichkeitsrate signifikant angestiegen
Zwar sank der Hospitalisations-Parameter für alle drei Erkrankungen nach der Ankündigung und Einführung der Strafmassnahme. Doch gleichzeitig stieg die 30-Tage-Sterblichkeitsratestatistisch signifikant an – vor allem bei Patienten mit Herzinsuffizienz.
Auch bei den Patienten mit einer Pneumonie konnte aus den verschiedenen Zeitphasen zwischen 2005 und 2015 der gleiche Trend wie bei Herzinsuffizienz-Patienten beobachtet werden. Nur bei Patienten mit Myokardinfarkt sank die 30-Tage-Sterblichkeitsrate hingegen geringfügig ab.