Der Titel tönt vielleicht etwas negativ:
«Drop Out Club» – Club der Aussteiger. Aber hier warten wohl viele Chancen. Denn diese Plattform führt Ärzte zusammen, die neue Wege suchen; sei es, weil sie überlastet oder ausgebrannt sind, sei es aus familiären Gründen. Das Projekt ist sehr amerikanisch, nur ein Bruchteil der Teilnehmer sind aus Europa – aber auch ein «Swiss Chapter» gibt es bereits. Und am Ende soll das DOC-Angebot global sein.
Worum geht es? Grundsätzlich können Ärzte hier – auf Wunsch anonym –Probleme aufwerfen, Lösungen diskutieren, Fragen stellen, aber auch nach anderen beruflichen Wegen suchen. In einem Forum wird zum Beispiel nach Tipps gesucht mit Fragen wie: «Ich bin ausgestiegen und suche den Weg zurück in die Medizin. Can anyone give me advice?» Oder: «Ich bin seit 11 Jahren Gynäkologin und angestellt. Jetzt möchte ich eine eigene Praxis eröffnen».
Kandidaten für den Frontwechsel
Der verborgene Reiz: Der «Drop Out Club» ist zugleich ein Portal für Stellenanzeigen. Arbeitgeber, die ausserhalb des klassischen Bereichs nach Medizinern suchen, stossen hier natürlich auf Kandidaten, die leichter zu einem Frontwechsel zu bewegen sind. Und umgekehrt eröffnen sich hier vielleicht Berufsmöglichkeiten, an die man im Spital- oder Praxisalltag gar nicht denkt. Ausgeschrieben sind beispielsweise Jobs aus Sektoren wie Unternehmensberatung, Forschung, Finanzanalyse sowie natürlich aus dem Pharmabereich.
Aber wie gesagt: Der «Drop Out Club» hat sein Schwergewicht in den USA, und das gilt auch für die Stellenangebote. Dass er uns hier interessieren kann, liegt eher daran, dass er wohl einen mögliche Zukunft aufzeigt.