Die Digitalisierung des Gesundheitswesens beginnt… bald?

Das Bundesamt für Gesundheit hat die Abteilung digitale Transformation neu aufgestellt und will jetzt das Gesundheitswesen digitalisieren. Dafür sucht das Amt schon länger die richtige Person.

, 4. April 2022 um 09:00
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Seit rund sechs Monaten ist die Stelle der Leitung Digitale Transformation beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) vakant. Sang-Il Kim hatte die Stelle knapp anderthalb Jahre inne und das Amt offiziell per Ende Dezember 2021 verlassen. Von der Website verschwunden war er indes schon im September. Die Führung der Abteilung hatte in der Zwischenzeit Peter Fischer, langjähriger Delegierter für die Informatiksteuerung des Bundes, übernommen.
Eine fixe Nachfolgerin oder einen Nachfolger hat das Amt allerdings noch nicht. Man suche auch «nicht direkt» danach, schreibt BAG-Kommunikationschef Gregor Lüthy. Nicht direkt, weil das Amt hat den Bereich Digitale Transformation neu aufgestellt und «auf Anfang Jahr einen Direktionsbereich unter der Leitung von Vizedirektorin Nassima Mehira geschaffen« hat, so Lüthy auf Anfrage von inside-it.ch.

Patientendossier und Digitalisierung des Gesundheitswesens fördern

Dennoch sucht das BAG eine Leitung für die Abteilung Digitale Transformation. Das ist, direkt oder indirekt, dann halt doch die Nachfolge von Sang-Il Kim. So oder so schreibt Lüthy: «Wir sind sicher, dass wir diese attraktive Stelle bald besetzen können.» Es sei attraktiv, den wichtigen Wandel im Schweizer Gesundheitswesen mitzugestalten.
In die Aufgaben des Direktionsbereichs fallen laut Lüthy unter anderem die Entwicklung und die Verbesserung des Datenmanagements, die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Etablierung des elektronischen Patientendossiers. Letzteres gehe mit der Förderung des Once-Only-Prinzips einher, «wonach alle Daten nur einmal erhoben werden, und alle nötigen Beteiligten vereinfachten Zugang erhalten», erklärt Gregor Lüthy.

Zusammenarbeit mit Kantonen und Versicherern fördern

Zudem soll eine besondere Priorität auf die Zusammenarbeit mit allen relevanten Stakeholdern im Gesundheitswesen – namentlich Kantone, Leistungserbringer, Versicherer, und Wissenschaft – gelegt werden. «Nur so können wir im föderal organisierten System wesentliche Schritte angehen», sagt Lüthy und bestätigt damit zumindest zwischen den Zeilen den Kommentar von Inside-IT-Chefredaktor Reto Vogt zur Covid-App.
Dafür sei es geplant, diesen Direktionsbereich weiter auszubauen: «Seit letztem Jahr haben wir 5 zusätzliche Mitarbeitende des BAG für die digitale Transformation bereitgestellt», schreibt Lüthy. Zudem würden Synergien mit der IT-Abteilung sowie mit eHealth Suisse genutzt.

BAG will mehr Geld vom Bundesrat

Aber das genügt nicht: «Um die digitale Transformation aktiv angehen zu können, benötigen wir spezifisches Fachwissen. Diese Personen sind nicht leicht zu finden», schreibt Lüthy weiter. Bis das BAG diese Fachkräfte rekrutieren darf, könnte es aber noch ein Weilchen dauern: «Da weitere zusätzliche Stellen von Bundesrat und Parlament noch nicht gesprochen sind», könne das BAG noch nicht sagen, wie viele Personen für die digitale Transformation angestellt werden. «Sobald die Gelder da sind, werden wir die Abteilung digitale Transformation verstärken», verspricht Lüthy
  • Dieser Beitrag ist zuerst auf dem Portal «Inside IT» erschienen.
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