Das Exoskelett, das Kinderleben verlängern soll

Ein Spezialmodell für die Kleinen: Dies war ein logischer Schritt in der Entwicklung des Exoskeletts. Jetzt wurde ein Prototyp in Spanien vorgestellt. Mit der Folgefrage: Wie bringt man das auf den Markt?

, 20. Juli 2016 um 12:00
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Das Gerät wurde in Spanien entwickelt, genauer vom nationalen Forschungszentrum CISC. Es ist eine elektronische Gehilfe, welche Kindern mit spinaler Muskelathropie wieder auf die Beine hilft.
Dabei will das Exoskelett nicht nur der Steigerung der Lebensqualität dienen, indem es die Kinder aus dem Rollstuhl befreit. Sondern es hat vor allem einen therapeutischen Sinn: Dadurch, dass sich die Kinder nun aufrecht halten und viel aktiver bewegen können, hilft die motorisierte Gehhilfe auch gegen Sekundärprobleme wie Wirbelsäulenverformungen und Osteoporose.
Rund 12 Kilo ist der spanische Prototyp schwer, durch teleskopische Teile lässt er sich für Kinder diverser Grössenstufen zwischen 8 und 13 Jahren einsetzen. Und die Steuerung erfolgt über die Muskeln der Patienten: Bei der spinalen Muskelathropie haben die Kinder ja nicht mehr die Kraft, um sich stehend zu halten; nun ist das Gerät in der Lage, kleinste Bewegungen in den geschwächten Beinen des Kindes zu spüren – und sie dann selber auszuführen.
Zugleich kann es auch auf Symptom-Veränderungen angepasst werden, die sich im Verlauf der Krankheit ergeben.

Interessanterweise handelt es sich dabei um ein universitäres Projekt, an dem Institute in Madrid und Barcelona beteiligt waren, gefördert von der EU im Rahmen des Echord-Programms. Doch offenbar hapert es jetzt bei der Umsetzung und Markteinführung: Wie Elena García, eine der beteiligten Ingenieurinnen, in einem Fernsehinterview erklärte, fehlt es den Entwicklern an den finanziellen Möglichkeiten, um das Kinder-Exoskelett in Serie gehen zu lassen und auf den Markt zu bringen. Zu diesem Zweck wurde nun eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. 
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