Bund muss Millionen für BAG-Gebäude nachschiessen

Zu hellhörig, schlechte Luft, kranke Mitarbeitende: Für das neue Gebäude des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wurden Nachbesserungen in Millionenhöhe fällig.

, 18. Februar 2020 um 06:41
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  • bundesamt für gesundheit
  • politik
Nach dem Bezug der neuen Räumlichkeiten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) im Herbst 2015 musste der Bund 20 Mal mehr Geld als geplant für Nachbesserungen ausgeben. Statt 300'000 Franken sind es nun sechs Millionen Franken, wie die Zeitungen von CH Media berichteten.
Grund für die nachträglichen Optimierungen am 108 Millionen Franken teuren Verwaltungsgebäude im Berner Liebefeld sind unter anderem schlechte Luftqualität, hellhörige Räume und flackernde Lichtquellen. Manche der über 800 Mitarbeitenden wurden deswegen sogar krank in der neuen Umgebung, schreibt die Zeitung.

Mitarbeitende wurden krank

Damit das Arbeiten für die Angestellten der Gesundheitsbehörde erträglicher wurde, hat der Bund inzwischen Mängel an Boden und an der Gebäudeautomation behoben. Stehlampen wurden ausgetauscht sowie Pflanzenkorridore, zusätzliche Trennwände und Verglasungen eingebaut.
Als einen der Hauptgründe für die Nachbesserung nennt das zuständige Bundesamt für Bauten und Logistik die Einführung eines neuen Bürokonzepts in der Bundesverwaltung während der Bauphase. Statt auf Zellenbüros habe der Bund auf Grossraumbüros (Multi-Space) umgestellt, heisst es. 

«Eine verkraftbare Summe»

«Es ist sicher nicht Standard, dass nach der Realisierung eines neuen Objekts Nachbesserungen in der Höhe von sechs Millionen Franken fällig werden», sagt Pierre Broye vom Bundesamt für Bauten gegenüber den Zeitungen von CH Media. Im Verhältnis zu den Gesamtkosten sei es «eine verkraftbare Summe.» Es sei aber klar, dass dies für den Schweizer Steuerzahler viel Geld sei.
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