In Genf gibt es jetzt zwei Brust-Zentren

Nebst den Genfer Universitätsspitälern will auch ein privates Brustkrebs-Netzwerk das offizielle Zertifikat anstreben. Federführend ist dabei die Privatklinik Grangettes.

, 21. Oktober 2016 um 09:21
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Am 1. November 2016 eröffnet das private kantonale Brustzentrum in Genf seine Türen. «Centre du Sein de Genève», so der Name, ist an zwei Standorten untergebracht: an der Rue de Rive und am Chemin des Grangettes, an der Adresse der Clinique des Grangettes.
Rund 50 Ärzte und Spezialisten aus Genf und aus der Klinik Grangettes sollen für besorgte Frauen unter anderem eine Hotline oder ein Check-up anbieten: Ultraschall, Mammographie – und falls notwendig eine Biopsie. Das alles in einem Tag.

Ziel: Qualitätslabel für Brustzentren

«Statt ein Zentrum allein zu eröffnen, mit vielleicht 100 Fällen pro Jahr, haben wir beschlossen, ein Netzwerk auf die Beine zu stellen, das 250 Fälle abdecken kann», sagt Sindy Monnier gegenüber der Zeitung «Tribune de Genève». Monnier ist ehemalige Gynäkologie-Chirurgin bei den Unispitälern Genf, heute arbeitet sie an der Privatklinik Grangettes.
Mehr noch: Das neue Zentrum verfolgt ein klares Ziel: die Akkreditierung als offizielles Brustzentrum der Schweizer Krebsliga Schweiz (KLS) und der Schweizerische Gesellschaft für Senologie (SGS).

«Kein Konkurrenzangebot»

Derzeit erfüllen zwölf Schweizer Spitäler die strengen Anforderungen für das Qualitätslabel. Darunter auch die Universitätskliniken Genf (HUG), die vor zwei Jahren das Zertifikat für ihr 2011 eröffnetes Zentrum erhielten.
Das Ziel mit dem neuen Zentrum sei aber nicht, die HUG zu konkurrenzieren, sagt Eric Mégevand der Zeitung, einer der Initianten und Gynäkologe aus Genf. Das private Brustzentrum sei als ergänzendes Angebot für Patienten gedacht, die private Medizin wünschten.
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