Berner Kantonsärztin Linda Nartey wechselt ins BAG

Anfang dieses Jahres kündete die Berner Kantonsärztin Linda Nartey bereits an, dass sie wohl nicht mehr lange bleibe. Nun geht sie weg: Vom Kanton zum Bund.

, 1. September 2021 um 10:40
image
  • kantonsarzt
  • ärzte
  • bundesamt für gesundheit
Linda Nartey wird nächstes Jahr Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Sie wird dort künftig einen neuen Bereich leiten: Nämlich die Abteilungen Gesundheitsberufe, Gesundheitsstrategien, Prävention nichtübertragbarer Krankheiten sowie die Abteilung Übertragbare Krankheiten.

Als Ärztin einst im Spital Burgdorf

Das BAG will diese Bereiche zusammenfassen und unter Narteys Leitung stellen, weil sie alle einen Bezug haben zur Verhinderung von Krankheiten und der Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Linda Nartey ist Ärztin und arbeitete unter anderem im Regionalspital Thun. Später war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bern und arbeitete in der Abteilung Epidemiologie und Biostatistik. Auch das BAG kennt sie bereits: Sie war dort in der Abteilung übertragbare Krankheiten tätig.

Auch stellvertretende Präsidentin der Schweizer Kantonsärzte

Derzeit ist Linda Nartey Kantonsärztin des Kantons Bern und stellvertretende Präsidentin der Schweizer Kantonsärzte. Sie trat seit Anfang der Pandemie immer wieder in Erscheinung. Anfang dieses Jahres bilanzierte Medinside in einem Artikel: Reihum haben letztes Jahr Kantonsärzte und -ärztinnen gekündigt. Nicht in Bern: Linda Nartey hat allen Widerwärtigkeiten getrotzt. Linda Nartey ist im Kanton Aargau aufgewachsen, wohnt in Bern und hat zwei erwachsene Kinder.

In Bern übernimmt vorläufig die Stellvertreterin

Wer Narteys Nachfolge als Berner Kantonsärztin übernimmt, ist noch offen. Vorerst wird die stellvertretende Kantonsärztin Barbara Grützmacher einspringen. Grützmacher leitete letztes Jahr für kurze Zeit zusammen mit Stéphanie Boichat Burdy das Kantonsarztamt Freiburg. Beide verliessen die Stelle aber noch in der Probezeit «wegen unterschiedlichen Auffassungen in Bezug auf die Führung des Amtes».
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Tox Info soll weiterleben – privat finanziert

Der Bundesrat sagt Nein zur Soforthilfe des Giftnotrufs. Vielmehr sollen Chemikalien- und Arzneimittel-Hersteller notfalls verpflichtet werden, das Angebot zu finanzieren.

image

Tessiner Kantonsarzt musste Ticinoline kein Covid-Interview geben

Kantonsarzt Giorgio Merlani hat vor dem Presserat Recht erhalten: Er hat das Fernsehen RSI nicht bevorzugt behandelt.

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

image

BAG-Vizedirektor Thomas Christen tritt zurück

Nach neun Jahren verlässt Thomas Christen das Bundesamt für Gesundheit – Nachfolge wird ausgeschrieben.

image

«Als Arzt nach Deutschland – warum nicht?»

Für Schweizer Assistenzärzte kann die Arbeit an einem deutschen Krankenhaus interessant sein. Die Nachfrage steige, sagt Martin Werner von DocsGoSwiss im Kurzinterview.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.