Babyboom an Schweizer Spitälern hält an

Zahlreiche Spitäler melden auch fürs 2017 einen Geburtenrekord. Es kommen wieder so viele Babys wie in den frühen 70er Jahren zur Welt.

, 1. Januar 2018 um 22:30
image
  • spital
  • gynäkologie
  • ärzte
Die Schweiz erlebt einen kleinen Babyboom. Laut Bundesamt für Statistik ist die Zahl der Geburten zwischen 2012 und 2016 von 82'164 auf 87'883 gestiegen und hat damit das hohe Niveau der frühen 70er Jahre erreicht. Glaubt man den jüngsten Meldungen der Schweizer Spitäler, war der Aufwärtstrend auch 2017 ungebrochen.   

Inselspital: Absoluter Rekord

In der Frauenklinik des Inselspitals wurden im vergangenen Jahr 1'816 Kinder geboren - ein absoluter Rekord. In den beiden Vorjahren waren es 1'810 und 1'805 Babys. Letztmals kamen am Inselspital vor 40 Jahren so viele Kinder zur Welt. Zusammen mit dem Spital Münsingen verzeichnet die Insel Gruppe total 2'280 Neugeborene (Vorjahr: 2'263). 
«Die Zahlen widerspiegeln die generelle Entwicklung der letzten Jahre, wonach die Zahl der Neugeborenen von Jahr zu Jahr steigt», sagt Chefarzt Daniel Surbek. Er führt den Anstieg auch darauf zurück, dass die Klinik die einzige in der Stadt Bern mit Beleghebammen ist. Ausserdem sei rund um die Uhr ein Facharzt für Neugeborene anwesend. 
Die Frauenklinik reagiert auf den steigenden Bedarf in der Geburtshilfe und wird im Juni 2018 ins neue Theodor-Kocher-Haus umziehen. Dort werden die Gebärzimmer moderner und geräumiger, auch soll mehr Personal eingesetzt werden. 

Kantonsspitäler im Plus

Auch das Zuger Kantonsspital meldet eine rekordhohe Zahl Neugeborener. 2016 war mit 928 Babys das geburtenreichste Jahr der Geschichte; 2017 wurden laut einer Mitteilung erneut mehr als 900 Babys entbunden. 
Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) zählte an den drei Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen über 3'000 Geburten. Am Standort Luzern erblickten erstmals mehr als 2'000 Babys das Licht der Welt - ein neuer Höchstwert.   
Im Kantonsspital St. Gallen (KSSG) kamen vergangenes Jahr 1'930 Kinder auf die Welt, letztmals wurden im Jahr 1970 ähnlich viele Kinder geboren. Seit 2004 nimmt die Zahl der am KSSG geborenen Kinder stetig zu. 

1'000 - die magische Schwelle

Das Spitalzentrum Biel meldet zum dritten Mal in Folge 1'000 Entbindungen in einem Jahr. Das 1'000 Kind kam am 27. Dezember 2017 zur Welt, es war eine Frühgeburt. Im Vorjahr waren es 1'084 Geburten. Abgesehen vom Inselspital ist das Spitalzentrum Biel das einzige Spital im Kanton Bern, das über eine eigene Neonatologie verfügt. 
Im Spital Zollikerberg zeichnete sich schon Anfang Juli ein Geburtenrekord ab, als das 1'000 Baby zur Welt kam. Am 19. Dezember 2017 - etwas früher als im Vorjahr - kam das 2'000. Baby zur Welt. Insgesamt zählte das Spital 2'056 Neugeborene. Auch das Spital Männedorf rechnet mit einem neuen Rekord. 
Einen leichten Rückgang musste die Berner Lindenhofgruppe hinnehmen. Sie zählte die Geburt von 2'382 Säuglingen, in den beiden Vorjahren waren es über 2'400 gewesen. 
In der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland blieb die Zahl der Geburten mit 1'180 in etwa stabil, wie die Zeitung «Werdenberger und Obertoggenburger» schreibt.

Immer mehr späte Mütter

Der Babyboom der letzten Jahre wird vor allem auf das Bevölkerungswachstum zurückgeführt. Daneben gibt es auch mehr Zwillings- und Drillingsgeburten. Ausserdem macht sich der Nachholeffekt bemerkbar: Viele Frauen haben ihre Mutterschaft aufgehoben und bekommen nun in einem späteren Lebensalter Kinder. Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt beträgt 31,8 Jahre. Der Anteil der 35jährigen oder älteren Mütter nimmt kontinuierlich zu. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Männedorf und Uster: Eine Frauenklinik für zwei Spitäler

Die Gynäkologie und Geburtshilfe der Spitäler Männedorf und Uster kommt unter eine Leitung. Das Spital Zollikerberg könnte folgen.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.