Coronavirus: Tausende zusätzliche Arbeitstage

Kampf gegen das Coronavirus: Im Kanton Zürich leisten angehende Health Professionals mehr als 5'000 zusätzliche Arbeitstage pro Woche.

, 24. März 2020 um 06:53
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Nicht nur die Anzahl Betten und Beatmungsgeräte stellen bei einem Ansturm von Covid-19-Patienten eine Herausforderung dar, sondern vor allem die personellen Kapazitäten in den Spitälern. Nebst Armeeangehörigen, pensionierten Gesundheitsprofis und vielen Freiwilligen  stehen im Kanton Zürich ab sofort angehende Gesundheitsfachleute in ihren Ausbildungsbetrieben zur Verfügung. Damit soll dem prognostizierten Personalmangel in der zu erwarteten Welle entgegengewirkt werden.
Bei den insgesamt über 2'750 Lernenden Fachangestellte Gesundheit (FAGE) und den Assistentinnen/Assistenten Gesundheit und Soziales kommen so pro Woche 2'000 zusätzliche Arbeitstage zusammen, wie die Koordinationsgruppe unter Leitung von Angelika Locher vorrechnet, die Leiterin Berufsbildung am Kantonsspital Winterthur (KSW).

Aus allen Bereichen: Pflege, Hebamme, Physio

Die 650 Studierenden der Höheren Fachschule Pflege aus dem Careum Bildungszentrum und dem Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen, ZAG Winterthur, werden laut den Verantwortlichen pro Woche drei Tage mehr in der Praxis verbringen, was zu insgesamt 1'950 zusätzlichen Arbeitstagen führe.
Die 210 Studierenden der Höheren Fachschulen Biomedizinische Analytik, medizinisch-technische Radiologie, Operationstechnik und Aktivierungstherapie steuern zusätzliche 630 Arbeitstage bei, wie es weiter heisst. Und die Studierenden des Departementes Gesundheit der ZHAW mit Pflege, Hebammen, Physio- und Ergotherapie werden nochmals geschätzte 1'200 Arbeitstage beisteuern.

Initiative vom Kantonsspital und Spitalverband

Organisiert wurde diese «unvergleichliche Aktion» von den drei Bildungszentren CBZ, ZAG und dem Departement für Gesundheit an der ZHAW, gemeinsam mit der Organisation der Arbeitswelt, auf Initiative des Kantonsspitals Winterthur (KSW) und des Verbandes Zürcher Krankenhäuser.
Die Bildungszentren sind zudem angehalten, «solange wie möglich» für ihre Lernenden und Studierenden Fernunterricht in reduziertem Masse anzubieten. Der Branchenverband (OdA G ZH) baut darüber hinaus einen «Studierendenpool» auf, der es Betrieben, die nicht ausbilden, ermöglicht ihren Bedarf anzumelden.

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