Arzt muss weniger Geld zurückzahlen als gefordert

Statt fast drei Millionen muss ein Allgemeinpraktiker den Krankenkassen «nur» eine halbe Million Franken zurückzahlen.

, 18. August 2020 um 11:28
image
  • ärzte
  • praxis
  • kanton bern
  • versicherer
  • santésuisse
Immer wieder kommen Fälle von «Überarztung» ans Licht. In einem aktuellen Fall muss ein Berner Arzt den Krankenkassen 500'000 Franken zurückzahlen. Ursprünglich verlangten die über 30 Versicherer allerdings 2,87 Millionen Franken zurück, für die Jahre 2013 bis 2015.
Der seit Jahren andauernde Streit zwischen dem Mediziner und den Kassen gelangte zwischenzeitlich bis vor das Bundesgericht (9C_67/2018). Dort gab man dem Allgemeinpraktiker Recht, dass bei den Berechnung der Durchschnittskosten die Praxis-Apotheke berücksichtigt werden muss.

Nächste Rückforderung bereits vorhanden

Nun haben sich der Arzt und die durch Santésuisse vertretenen Krankenversicherer geeinigt, wie die «Berner Zeitung» (Abo) meldet. Der Mann verpflichtet sich, den Kassen für die Jahre 2013 bis 2015 insgesamt 500’000 Franken zurückzuzahlen, in Jahrestranchen à 50'000 Franken.
Doch die nächste Rückforderung steht bereits an, wie die Zeitung weiter schreibt: Die Krankenversicherer haben gegen den Arzt, der seine Praxis in der Rechtsform einer GmbH führt, bereits auch für das Jahr 2017 wegen unwirtschaftlicher Behandlung geklagt. Gemäss BZ soll es um einen mittleren sechsstelligen Betrag gehen.  
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Krankenkassen: Gezielte Empfehlungen sollen künftig erlaubt sein

Bisher dürfen Krankenversicherungen ihre Kunden nicht je nach ihrer Erkrankung über geeignete Massnahmen informieren. Das soll anders werden.

image

Gehälter von KVG-Managern «haben inakzeptable Höhen erreicht»

Die Kommission für soziale Sicherheit des Nationalrats kritisiert die hohen Gehälter einiger Krankenkassenmanagern und schlägt eine gesetzliche Deckelung vor.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Swica zahlt wieder für Genfer Privatkliniken

Die anderen grossen Kassen haben sich bereits mit den Spitälern geeinigt. Nun hat auch die Swica wieder einen Vertrag für ihre Privat- und Halbprivatpatienten in drei Genfer Kliniken.

image

Viva Health: Von der Ausnahme zur Regel

Letztes Jahr konnte das neuartige Grundversicherungs-Angebot im Jurabogen die Prämien stabil halten – es war ein spannender Spezialfall. Und jetzt?

image

Assura reagiert auf gefährdete Screening-Programme

Assura lanciert ein Grundversicherungsmodell für Frauen, das gynäkologische Vorsorge sowie Brustkrebs-Screenings franchisefrei abdeckt.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.