Wonach sich Ärzte in einer Partnerschaft wirklich sehnen

Regelmässig Sex hat bei Ärzten wie auch bei Ärztinnen einen höheren Stellenwert als bei anderen Akademikern. Dies geht aus einer Ärzteumfrage hervor, die Medinside exklusiv vorliegt.

, 17. Mai 2018 um 04:00
image
  • ärzte
  • spital
Wie suchen Ärztinnen und Ärzte potenzielle Partner aus? Was wünschen sie sich in einer Partnerschaft? Und auf was legen Mediziner bei der Suche besonderen Wert? Die Online-Partnervermittlung Parship hat bei 4'500 Ärztinnen und Ärzte mit Premium-Mitgliedschaft nachgefragt. 
Die Umfrageergebnisse liegen Medinside vor. Zwar beziehen sich die Resultate der Partnervermittlung aus Hamburg auf unser Nachbarland Deutschland. Doch die Schweizer Kolleginnen und Kollegen dürften nicht so viel anders ticken. 

Hauptgründe für eine Partnerschaft 

So ist beispielsweise regelmässige Sexualität für Ärztinnen und Ärzte wichtiger als für andere Berufsgruppen. Als einen der drei wichtigsten Gründe für den Wunsch nach einer Partnerschaft  – neben Liebe und Zuneigung – nennen 53 Prozent der Ärzte und 36 Prozent der Ärztinnen «regelmässige Sexualität leben» gegenüber 39 Prozent der Nicht-Ärzte und 29 Prozent der Nicht-Ärztinnen.

Mediziner:

  1. Regelmässige Sexualität (53 %)
  2. Emotionale Geborgenheit (52 %)
  3. Viel Freizeit miteinander verbringen (47 %)

Nicht-Mediziner*:

  1. Viel Freizeit miteinander verbringen (47 %)
  2. Emotionale Geborgenheit (44 %)
  3. Regelmässige Sexualität (39 %)

Medizinerin:

  1. Emotionale Geborgenheit (53 %)
  2. Viel Freizeit miteinander verbringen (44 %)
  3. Brauche jemanden, dem ich voll und ganz vertraue (40 %)

Nicht-Medizinerin

  1. Emotionale Geborgenheit (50 %)
  2. Viel Freizeit miteinander verbringen (43 %)
  3. Brauche jemanden, dem ich voll und ganz vertraue (41 %)
* Vergleichsgruppe etwa 50 % Akademikerinnen und Akademiker.

So suchen Ärzte bei der Partnervermittlung Parship

Ärzte auf Partnersuche:
Halten sich eher als andere für sehr anspruchsvoll in Bezug auf die künftige Partnerin.
  • Für sehr anspruchsvoll halten sich 35 % der Ärzte, 37 % der Ärztinnen, 24 % der Nicht-Ärzte und 34 % der Nicht-Ärztinnen.
Gehen davon aus, dass sie zu schüchtern oder zu gehemmt sind, um die richtige Partnerin zu finden.
  • Dass sie zu schüchtern sind, glauben 13 % der Ärzte, 10 % der Ärztinnen, 27 % der Nicht-Ärzte und 10 % der Nicht-Ärztinnen.
Schauen eher auf das äussere Erscheinungsbild des Partners als Ärztinnen und Nicht-Mediziner.
  • Wert darauf legen 68 % der Ärzte, 43 % der Ärztinnen, 63 % Nicht-Ärzte, 34 % Nicht-Ärztinnen.
Ärztinnen auf Partnersuche:
Interessieren sich mehr als Ärzte und andere, was der potenzielle Partner beruflich macht.
  • Wert darauf legen 38 % der Ärztinnen, 19 % Ärzte, 24 % der Nicht-Ärztinnen, 15 % der Nicht-Ärzte.
Schauen eher auf das äussere Erscheinungsbild als alle anderen Befragten.
  • Wert darauf legen 34 % der Ärztinnen, 68 % der Ärzte, 63 % Nicht-Ärzte, 43 % Nicht-Ärztinnen.

Legen mehr Wert als Männer darauf, ob der Wunschpartner in gesicherten finanziellen Verhältnissen lebt, aber weniger als Nicht-Medizinerinnen.
  • Wichtig ist es 20 % der Ärztinnen, 27 % der Nicht-Ärztinnen,  8 % der Nicht-Ärzten und 5 % der Ärzte.

Wunsch nach getrennten Schlafzimmern

Interessant erscheint auch, dass relativ viele Mediziner getrennte Schlafzimmer bevorzugen. Zwar sprechen sich die meisten Ärzte wie Nicht-Ärzte für ein gemeinsames Schlafzimmer in einer Zweizimmerwohnung aus. Trotzdem möchten 24 Prozent der Ärzte und 28 Prozent der Ärztinnen gegenüber 14 Prozent und 24 Prozent der Nicht-Mediziner selbst dann getrennte Schlafzimmer. 
Weitere Erkenntnisse aus der Parship-Umfrage:
  • Ähnliche Interessen sind männlichen Ärzten beim Wunschpartner weniger wichtig als bei Ärztinnen und Nicht-Medizinern. 
  • Männlichen Ärzten ist vor allem wichtig, dass sie und ihre Partnerin einen guten Eindruck auf andere machen.
  • Ärzte wollen viel eher Bücher/Zeitungsartikel, die ihnen gefallen, mit ihren Partnern teilen. Dies wird als Indikator für einen Wunsch nach höherer Partnernähe gewertet.
  • Der Wunsch nach getrennten Schlafzimmern ist bei Ärzten etwas ausgeprägter als bei Nicht-Ärzten. 
  • Ärzte wollen vor allem, dass ihre Bildung(!), Aussehen, Sportlichkeit und Toleranz (bei Männern) bzw. Unabhängigkeit (bei Frauen) von ihren Partnern geschätzt wird.
  • Im Vergleich zu Nicht-Ärzten ist die Zuverlässigkeit, Anpassungsfähigkeit, gute Umgangsformen und «kinderlieb-sein» weniger angegeben.
  • Ärzte denken eher viel über das Leben nach und meistern unangenehme Situationen, sind dafür aber viel weniger für Spässe zu haben.
  • Mediziner beiderlei Geschlechts schätzen Freiraum in Beziehungen
  • Ärzten und Ärztinnen ist es insgesamt wichtiger, dass das eigene Umfeld (Familie, Freunde), die Partnerwahl akzeptieren, als dass man selbst vom Umfeld des Partners akzeptiert wird.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.