Die Sonderstaatsanwaltschaft ermittelt in Bern gegen einen Mediziner, wie Recherchen des «Bund» zeigen. Dieser hatte am frühen Morgen des vergangenen Weihnachtstages einen jungen Mann als hafttauglich eingestuft und sich gegen eine Verlegung ins Spital ausgesprochen. Dies auch, obwohl dort eine für gesundheitlich angeschlagene Häftlinge eine spezialisierte Station existiert. Weniger als 24 Stunden später wird der 20-Jährige tot in der Zelle der Berner Polizeiwache aufgefunden.
Unter Drogeneinfluss
Der Mann hatte zuvor an einer Party teilgenommen und gemäss Augenzeugen einen Cocktail an Partydrogen konsumiert, wie der «Bund» weiter schreibt. Als die Party zu Ende war, sei der Mann kaum ansprechbar gewesen. Jemand hatte daraufhin die Polizei alarmiert. Dieser war bekannt, dass der Mann unter Drogeneinfluss stand.
Die Polizisten boten daraufhin über die Hotline des ärztlichen Notfalldienstes einen Arzt auf. Dieser gab daraufhin das folgenschwere Okay zur Unterbringung in einer Zelle. Dies einzig mit der Auflage, alle zwei Stunden in der Zelle vorbeizuschauen. Ob der Mediziner damit eine strafrechtlich relevanten Fehler beging, werden nun wohl die Gerichte entscheiden müssen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Mysteriöse Gesichtsverletzung
Die Gerichtsmediziner schliessen ein Suizid aus. Ebenfalls nichts mit dem Tod des jungen Mannes stehen die Gesichtsverletzungen stammen, die beim Verstorbenen festgestellt wurden. Woher diese stammen, ist derzeit noch unklar.