Neue Klassifikation für Parkinson-Schmerzen

Wie lassen sich Schmerzen bei Parkinson systematisch erfassen und behandeln? Eine internationale Studie mit Beteiligung des Rehazentrums Valens liefert neue Antworten.

, 14. Mai 2025 um 05:06
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Bild: zvg
Die Parkinson-Erkrankung ist längst nicht nur durch motorische Symptome wie Zittern oder Muskelsteifheit geprägt – viele Betroffene leiden auch unter chronischen Schmerzen.
Wie diese Schmerzen besser verstanden und systematisch behandelt werden können, zeigt eine neue Übersichtsstudie, die nun im Fachjournal «The Lancet Neurology» erschienen ist. Mitautor ist Veit Mylius, Leitender Arzt Neurologie am Rehazentrum Valens.

Neues Klassifikationssystem

In Zusammenarbeit mit Michele Tinazzi aus Verona und einem internationalen Team hat Mylius ein Klassifikationssystem für chronische Schmerzen bei Parkinson vorgestellt: das Parkinson’s Disease Pain Classification System (PD-PCS). Dieses unterscheidet Parkinson-assoziierte von Parkinson-unabhängigen Schmerzen – ein zentraler Schritt, um Diagnose und Therapie gezielter zu gestalten.
Advances in diagnosis, classification, and management of pain in Parkinson's disease
Michele Tinazzi 1Marialuisa Gandolfi 2Carlo Alberto Artusi 3Kirsty Bannister 4Katarina Rukavina 5Christine Brefel-Courbon 6Daniel Ciampi de Andrade 7Santiago Perez-Lloret 8Veit Mylius 9
  • DOI: 10.1016/S1474-4422(25)00033-X

Chronische Schmerzen sind bei Parkinson häufig, aber bislang oft schwer einzuordnen. «Unsere Erkenntnisse zeigen, dass ein erkrankungs- und mechanismenbasierter Behandlungsansatz den Weg zur individuellen Therapie ebnet», betont Mylius. Das PD-PCS hilft dabei, Schmerzen zunächst anhand ihrer Verbindung zur Erkrankung zuzuordnen und dann ihre genauen Mechanismen zu bestimmen – etwa, ob sie durch gestörte Nervenbahnen, Muskelverspannungen oder andere Faktoren entstehen.

Schmerztherapie

Ein zentrales Problem in der Behandlung: Schmerzen können Ausdruck sogenannter «Off-Phasen» sein – Zeiträume, in denen die Wirkung der Parkinsonmedikamente nachlässt. Eine genaue medikamentöse Einstellung der Grunderkrankung ist daher essenziell. Darüber hinaus rückt der Review nicht-medikamentöse und invasive Therapien wie die tiefe Hirnstimulation in den Fokus.
Der Therapiealgorithmus, der im Artikel vorgestellt wird, berücksichtigt sowohl Parkinson-typische als auch unabhängige Schmerzformen. Klinische Studien legen zudem zunehmend den Fokus auf Lebensqualität und Alltagsfunktion.
  • kliniken valens
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