Marco Stücheli wechselt vom BAG zum Spital Männedorf

Der 39-Jährige leitete bis Ende 2022 die Arbeitsgruppe Kommunikation Covid-19-Taskforce. Nun wird er Kommunikationschef in Männedorf.

, 4. Januar 2023 um 08:47
image
Marco Stücheli startete seine Karriere 2006 am Kinderspital Zürich. | persoenlich.com
Drei Jahre lang – von 2019 bis Ende 2022 – war Marco Stücheli für das Kommunikationsteam des Bundesamts für Gesundheit (BAG) tätig. Zuerst im Mandatsverhältnis, später als Leiter Arbeitsgruppe (AG) Kommunikation Covid-19-Taskforce.
Sein Arbeitsvertrag im Rahmen des Covid-Credits war allerdings bis Ende 2022 befristet, weshalb er auf der Suche nach einer neuen Herausforderung war. Gefunden hat er diese beim Spital Männedorf, für das er am 16. Januar als neuer Kommunikations- und Marketingleiter startet.
«Grundsätzlich empfinde ich die Kommunikationsarbeit in Spitälern als äusserst sinnstiftend und relevant», wird Stücheli von persoenlich.com zitiert. Spitäler würden sich in einem Spannungsumfeld befinden zwischen ihren eigentlichen Kernaufgaben und wirtschaftlichem Erfolgsdruck.

In Zürich verankert

«In einem solchen Umfeld ist die Kommunikation und das Marketing ein wichtiges Führungs- und Strategieinstrument, das einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann», so Stücheli weiter. Hinzu kommt, dass sich der Zürcher mit der Region sehr verbunden fühlt.
«Durch meine lokale Verankerung fühle ich mich mit der Organisation verbunden und weiss ihre hohe Wichtigkeit für die Gesundheitsversorgung der Region Zürichsee zu schätzen.»
Dem Spital Männedorf dürfte mit der Verpflichtung Stüchelis ein verheissungsvoller Transfer gelungen sein. Stücheli hat beim BAG während der Coronapandemie eine Führungsrolle mit einem vielfältigen Aufgabengebiet ausgeführt:
  • Koordinierung der zur AG Kommunikation Covid-19-Taskforce angehörigen Fachleute;
  • fachliche und operative Führung des fünfköpfigen Corona-Webteams und des zweiköpfigen Newsboard-Teams;
  • Entwicklung und Implementierung des BAG-Mediencockpits zur volldigitalen Abwicklung von Medienanfragen und des Covid-19-Newsboards, um eine integrierte Kommunikation sicherzustellen sowie zum Wissensmanagement;
  • Kommunikationsleitung beim Projekt Swiss-Covid-App, inklusive Entwicklung der Kommunikationsstrategie und der operativen Umsetzung aller Kommunikationsaktivitäten;
  • Projektleiter Kommunikation bei der Impfoffensive 2021 des Bundes.

Krisen gehen an die Substanz

Was nimmt Stücheli aus seiner Zeit beim BAG mit? «Ein grosses Learning aus der Krise ist, dass man seine Ressourcen in der Bewältigungsarbeit sorgsam und mit Bedacht einsetzt, da eine solch lang andauernde Krise an die Substanz geht.»
Weiter müsse man immer wieder die sich verändernden Informationsbedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen reflektieren und die Offenheit besitzen, getroffene Entscheidungen zu hinterfragen, um aus der Vergangenheit zu lernen.
«Natürlich sind auch strategische Vorbereitungen, Vertrauen in die Expertise von Kolleginnen und Kollegen, kurze Entscheidungswege und hohe Entscheidungskompetenzen sehr wichtig, um in der Krise effizient und rasch handeln zu können.»

Start im Kinderspital Zürich

Stücheli lancierte seine Laufbahn in der Kommunikation im Gesundheitswesen im Jahr 2006 als Kommunikationsbeauftragter beim Kinderspital Zürich, für das er die Kommunikation aufbaute und bis 2012 arbeitete.
Danach war er zwei Jahre lang als Projektleiter Kommunikation für die Hirslanden-Gruppe tätig. Von 2014 bis 2018 leitete er die Unternehmenskommunikation am Luzerner Kantonsspital (Luks). Die Stelle in Männerdorf ist also Stüchelis vierte Station an einem Spital.
2006 hat Stücheli sein Bachelorstudium Journalismus und Organisationskommunikation an der ZHAW in Winterthur abgeschlossen. Von 2010 bis 2014 hat er am gleichen Ort den MAS Communication und Leadership absolviert.
Seit 2022 ist er als Dozent des CAS Health Communication tätig, dem schweizweit ersten Lehrgang für professionelle Gesundheitskommunikation der Hochschule Luzern (HSLU) und des MAZ.


  • arbeitswelt
  • spital männedorf
  • BAG
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Lohnangabe: Einzig das Kispi bricht das Tabu

Schon in der Stellenausschreibung steht das Gehalt: So viel Transparenz geht den meisten Spitälern zu weit. Warum eigentlich?

image

Raus aus der Chirurgie, rein in die Privatwirtschaft

«Aufwand und Ertrag stimmen in der Chirurgie nicht», sagt der ehemalige Chirurg Mathias Siegfried. Er zog die Reissleine und wechselte in die Privatwirtschaft.

image

«Nulltoleranz» gegenüber Aggressionen am Spital Wallis

68 Prozent mehr Fälle von asozialem Verhalten in zwei Jahren – Eine neue Richtlinie und eine Sensibilisierungskampagne sollen künftig das Personal vor Übergriffen durch Patienten und Angehörige schützen.

image

Frühpensionierung? Nicht mit uns.

Mitten im Medizinermangel bietet eine grosse deutsche Erhebung ein überraschendes Bild: Nur sehr wenige Ärztinnen und Ärzte streben einen frühen Ruhestand an. Viele möchten bis in die späten Sechziger oder gar Siebziger tätig sein – mit Leidenschaft.

image

Chirurgin oder Mutter? Wenn Karriere und Kinderwunsch kollidieren

Lange Arbeitszeiten, starrer Ausbildungsweg, kaum Spielraum für Teilzeit: Junge Chirurginnen verschieben oft ihre Mutterschaft. Das hat Konsequenzen – auch fürs Fachgebiet.

image

Zulassungs-Stau bei SIWF und MEBEKO: Zürich reagiert

Lange Wartezeiten bei der Titelanerkennung gefährden die medizinische Versorgung. Nun passt das Zürcher Amt für Gesundheit seine Praxis an und erlaubt es teilweise, Ärztinnen und Ärzte provisorisch einzusetzen.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.