Karl Lauterbach kippt Homöopathie aus der Grundversicherung

«Die Grundlage unserer Politik muss die wissenschaftliche Evidenz sein», sagt der deutsche Gesundheitsminister.

, 11. Januar 2024 um 13:49
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Homöopathische Behandlungen werden in Deutschland nicht mehr von der Grundversicherung übernommen. | Pixabay CCO
Homöopathische Behandlungen sind dem Deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon lange ein Dorn im Auge. Nun macht der SPD-Politiker Ernst: Er will die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch die Grundversicherung streichen.
«Homöopathie macht als Kassenleistung keinen Sinn», schrieb der SPD-Politiker auf der Online-Plattform X. «Die Grundlage unserer Politik muss die wissenschaftliche Evidenz sein. «Auch den Klimawandel können wir nicht mit Wünschelruten bekämpfen».

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Obwohl die Homöopathie vom Ausgabenvolumen her unbedeutsam sei, habe sie in einer wissenschaftsbasierten Gesundheitspolitik keinen Platz, so Lauterbachs Argument.
Die Massnahme ist tatsächlich nur ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein: Für 2024 wird im Deutschen Gesundheitswesen ein Defizit von 3,2 Milliarden Euro prognostiziert. Mit den geplanten Einsparungen wären laut dem «Spiegel» höchstens zehn Millionen Euro davon weg.

Schweiz

Auch in der Schweiz wird immer wieder diskutiert, ob Komplementärmedizin aus der Grundversicherung gekippt werden soll; zuletzt 2022 nach Ankündigung des Prämienanstiegs für 2023. Inititativen gegen den am 17. Mai 2009 angenommenen Verfassungsartikel «Zukunft mit Komplementärmedizin» wurden allerdings nie gestartet. Die Einsparungen wären auch hierzulande eher gering, zumal Komplementärmedizin zunehmend an Beliebtheit verliert.
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