KSBL weniger tief in den roten Zahlen

Auch das Kantonsspital Baselland konnte den Verlust 2024 deutlich senken. Dies unter anderem dank höherer Fallzahlen, neuen Tarifverträgen – und weniger Temporärpersonal.

, 11. April 2025 um 03:46
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Bild: Screenshot/ Imagefilm KSBL
Das Kantonsspital Baselland hat im Geschäftsjahr 2024 wirtschaftlich aufgeholt, bleibt aber dennoch in den roten Zahlen.
Der Verlust konnte auf –6,7 Millionen Franken reduziert werden – im Vorjahr hatte der Betrag noch –24,7 Millionen erreicht. Der Betriebsertrag stieg auf 460 Millionen Franken (Vorjahr: 449 Millionen), die Ebitda-Marge erreichte 3,1 Prozent nach einem negativen Wert im Vorjahr.
Die Erholung ist laut Geschäftsbericht auf mehrere Faktoren zurückzuführen: steigende Fallzahlen, gezielte Effizienzmassnahmen, neu verhandelte Tarifverträge. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt – insbesondere im ambulanten Bereich, wo nicht kostendeckende Tarife das Ergebnis weiterhin belasten, so die Mitteilung.

Mehr Patienten

Im Jahr 2024 behandelte das KSBL 23'100 Patientinnen und Patienten stationär (+0,9 Prozent) und verzeichnete 269'700 ambulante Kontakte (+1,8 Prozent). Damit konnte das Spital an allen drei Standorten ein moderates Wachstum erzielen.

Reduktion Temporärpersonal

Im Rahmen eines umfassenden Effizienzprogramms konnte das KSBL betriebliche Abläufe verbessern, so die Erklärung zum Jahresergebnis. So wurde etwa der Personalaufwand gesenkt – von 72 Prozent auf 68 Prozent des Umsatzes.
Ein Grund dafür war auch die Reduktion der Temporärpersonal-Einsätze und die Auslagerung der Pathologie. Auch im OP-Bereich und in der Beschaffung zeigten sich erste Einsparungen.

Hospital@Home

Das KSBL will seine Strategie entlang des kantonalen Rahmenkonzepts «Gesundheit BL 2030» weiterentwickeln – mit Fokus auf «ambulant vor stationär». Bereits umgesetzt ist das Gesundheitszentrum Laufen, in Betrieb gehen zudem das neue ambulante Operationszentrum (AOZ) auf dem Bruderholz sowie ein Hospital@Home-Angebot im Laufental.

Kanton unterstützt

Trotz Fortschritten besteht weiterhin hoher Investitionsbedarf – insbesondere in die bauliche Infrastruktur. Da das KSBL in den letzten Jahren keine ausreichenden Rücklagen bilden konnte, unterstützt der Kanton Basel-Landschaft das Spital mit einem geplanten nachrangigen Darlehen von bis zu 150 Millionen Franken. Parallel dazu wird über eine Ein- oder Zwei-Standort-Lösung diskutiert.


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