Kindermedizin: UKBB und KSA schaffen gemeinsame Chefarztstellen

Die Spitäler arbeiten künftig in der Kinderonkologie sowie der Neuro- und Entwicklungspädiatrie eng zusammen. Ziel ist es, medizinische Exzellenz, Forschung und Nachwuchsförderung in der Nordwestschweiz zu stärken.

, 24. Juni 2025 um 09:33
image
Alexandre Datta, Chefarzt Neuro- und Entwicklungspädiatrie für die Nordwestschweiz  |  Bilder: Universität Basel / Google Earth, bearb. Medinside
Das Universitäts-Kinderspital beider Basel und das Kantonsspital Aarau schaffen in den Bereichen Kinderonkologie sowie Neuro- und Entwicklungspädiatrie eine gemeinsame medizinische Leitung.
«Die Bündelung der medizinischen Fachkompetenz ermöglicht eine wohnortnahe, hochspezialisierte Versorgung kranker Kinder und Jugendlicher – ambulant wie stationär», erklärt Daniel Lüscher, der Verwaltungsratspräsident des KSA, dazu.
Neu wird in den erwähnten Bereichen je ein Chefarzt standortübergreifend die medizinische Leitung übernehmen. Damit soll nicht nur die Versorgung in höchster Qualität nahe am Wohnort gebündelt werden – sondern mit der Anbindung an die Universität Basel werden auch Behandlungen auf dem neusten Stand der Forschung ermöglicht. Und insgesamt fördere die Kooperation den Forschungsstandort Nordwestschweiz.

Es geht auch um Job-Attraktivität

«Mit dieser Zusammenarbeit zeigen das UKBB und das KSA, wie wir moderne Medizin heute denken: integriert, überregional und mit Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit sowie Patientennähe», kommentiert UKBB-Präsident Marc-André Giger das Projekt.
Eine weitere Überlegung: Die Zusammenarbeit soll auch die Attraktivität von UKBB und KSA als Arbeitgeber und als Ausbildungsspitäler steigern. «Der Konkurrenzkampf unter den Spitälern um renommierte Expertinnen und Experten sowie um den medizinischen Nachwuchs gefährdet langfristig eine wohnortnahe und qualitativ höchststehende pädiatrische Gesundheitsversorgung auch in der Nordwestschweiz», heisst es in der gemeinsamen Mitteilung.

Eine Leitung besetzt, eine offen

Die fachliche Leitung der Neuro- und Entwicklungspädiatrie über beide Standorte hat künftig Alexandre Datta inne; er wurde zum Chefarzt befördert. Alexandre Datta bleibt formal am UKBB angestellt. Die Lohnkosten werden vom KSA und dem UKBB getragen, wobei der akademische Lohnanteil weiterhin von der Universität Basel übernommen wird.
Die Kooperation in der pädiatrischen Onkologie startet voraussichtlich im November 2025. Die Universität Basel hat die Professur für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie ausgeschrieben. Die künftige Professorin oder der künftige Professor wird die fachliche Leitung der onkologischen Pädiatrie in Basel und Aarau übernehmen.

Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

KSA-Neurologe übernimmt Präsidentschaft der SGKN

Markus Gschwind, Leitender Arzt am Kantonsspital Aarau, wurde zum Präsidenten der grössten neurologischen Fachgesellschaft des Landes gewählt.

image

Aargau wird zum Hotspot für MedTech Innovationen

Der Health Innovation Hub ist neu als Verein organisiert. Er soll als Testlabor für digitale und medizintechnische Innovationen dienen - getragen von Stadt, Kanton und den Zentrumsspitälern.

image

Von der Pflege an die Spital-Spitze

Simone Machado wird Direktorin des Asana Spitals Leuggern.

image

Nach Nullrunde: KSA, KSB und PDGA erhöhen Löhne 2026

Die Angestellten der Kantonsspitäler Aarau und Baden sowie der Psychiatrischen Dienste Aargau erhalten 2026 wieder mehr Lohn. Die Lohnsumme wird um 1,2 Prozent erhöht.

image

GZO Spital Wetzikon gibt Kinderarztpraxis auf

Wegen der hohen Dichte an Kinderarztpraxen in der Region und aus wirtschaftlichen Gründen wird das GZO Spital Wetzikon seine Kinderarztpraxis Ende Februar 2026 schliessen.

image

Baselbieter Kantonsparlament stützt UKBB

Das Universitäts-Kinderspital beider Basel soll frische Subventionen erhalten, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Der Entscheid im Landrat war deutlich. Doch es gibt auch Misstrauen.

Vom gleichen Autor

image

Stadtspital Zürich: Neuer Chef für die Innere Medizin

Andreas Schoenenberger wechselt von der Thurmed-Gruppe ans Triemli und wird damit auch Mitglied der Spitalleitung.

image

Knie- und Hüftimplantate: Immer weniger Folgeeingriffe nötig

Die 2-Jahres-Revisionsraten bei Hüft- und Knieprothesen sinken weiter leicht oder bleiben stabil. Die Daten deuten eine zunehmend einheitliche Versorgungsqualität in der Schweiz an.

image

Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.