Jetzt rollt auch Telemed-Anbieter Santé24 das E-Rezept aus

Wer Medikamente braucht, soll sie per QR-Code erhalten: Nach Medgate stellt künftig auch Santé24 digitale Arztrezepte aus.

, 28. März 2025 um 14:22
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Der Telemedizinanbieter Santé24 stellt ab nächster Woche E-Rezepte aus. Die Ärzte senden das Rezept direkt über eine gesicherte Verbindung, so dass es die Patienten danach in der Apotheke einlösen können, ob am Wohn-, Arbeits- oder Ferienort in der Schweiz.
«Wir möchten diese Innovation mittragen und unseren hohen Dienstleistungsanspruch weiter ausbauen», erklärt Silke Schmitt Oggier, die Chefärztin des Telemedizin-Dienstes, zur Einführung.
Das E-Rezept ist seit letztem Jahr verfügbar. Dabei erhalten die Patienten vom Arzt einen QR-Code, ob auf Papier oder gleich direkt aufs Smartphone, und sie können dieses digitale Arztrezept momentan in rund 1’200 Apotheken einlösen.
Das Angebot ist vielen Praxen und Patienten allerdings noch fremd. Langsam aber bekommt es einen gewissen Schub: In der vergangenen Woche gab bereits Medgate bekannt, dass die 140 Ärztinnen und Ärzte der Telemedizinanbieterin ihre Rezepte ab April per QR-Code ausstellen werden.

Noch drei oder vier Jahre

Das Telemedizin-Zentrum Santé24, gegründet 1990 von der Krankenkasse Swica, beschäftigt heute rund 70 Ärztinnen und Ärzte.
Das Digitalrezept wurde von Pharmasuisse und der FMH lanciert. Health Info Net (HIN) stellt die Technologie zur Verfügung gestellt. Die Initianten möchten, dass der Prozess in gut drei Jahren abgeschlossen ist – so dass ab 2029 alle Ärzte E-Rezepte ausstellen beziehungsweise die E-Rezepte in allen Schweizer Apotheken eingelöst werden können.
«Das Ausstellen und Übermitteln von elektronischen Rezepten spart nicht nur allen Beteiligten Zeit. Bei Fehlern können diese auch angepasst oder zurückgezogen werden, der Papierverbrauch wird gesenkt, Umweltressourcen geschont und die Leserbarkeit und somit wohl auch die Verständlichkeit beim Einlösen verbessert», erklärt die Swica zu ihrer Offensive: «Für die Apotheken entfällt durch die elektronische Übermittlung die manuelle Eingabe ins Informationssystem, und es ist für alle Beteiligten transparent nachvollziehbar wann, wo und an wen das Rezept abgegeben wurde. Ein E-Rezept lässt sich zudem nicht kopieren und mehrfach einlösen.»
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