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J&J bringt Value Based Healthcare in die Praxis

Mehr Qualität, stabile Kosten: Johnson & Johnson bringt Value Based Healthcare gemeinsam mit Partnern aus dem Gesundheitswesen vom Pilotprojekt in die Praxis.

, 13. Juni 2025 um 06:42
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Teresa Pablos und Lukas Urech. Bild: zvg
Bessere Ergebnisse bei stabilen Kosten – das ist das Ziel von Value Based Healthcare (VBHC). Johnson & Johnson engagiert sich mit Partnern aus dem Gesundheitswesen, um dieses Prinzip der wertorientierten Versorgung in der Schweiz vom Pilotprojekt in die Regelversorgung zu überführen.
Dabei verfolgt J&J MedTech Schweiz seit Jahren eine VBHC Strategie mit dem Ziel, die Patientenergebnisse ins Zentrum zu stellen und so das Gesundheitswesen nachhaltig mitzugestalten. Lukas Urech, Managing Director bei Johnson & Johnson MedTech, und Teresa Pablos, Senior Manager Strategy and Execution, erzählen uns mehr darüber.
Was ist das übergeordnete Ziel der Value Based Healthcare-Strategie?
Lukas Urech: Ziel von VBHC ist es, den Nutzen für die Patientinnen und Patienten zu maximieren unter Berücksichtigung der Gesamtkosten. Entscheidend ist, was für den Patienten zählt: Lebensqualität, Funktionsfähigkeit, individuelle Outcomes. Wir messen den Erfolg nicht allein an medizinischen Leistungen, sondern an deren Wirkung auf den Alltag der Betroffenen.
Teresa Pablos: VBHC bedeutet, Gesundheitskosten konsequent in Relation zu den Ergebnissen zu betrachten. So lässt sich die Qualität der Versorgung gezielt verbessern – bei gleichzeitig höherer Effizienz.
  • Lukas Urech, Managing Director bei Johnson & Johnson MedTech Switzerland
  • Teresa Pablos, Senior Manager Strategy and Execution bei Johnson & Johnson MedTech Switzerland
Wie fördern Sie die Kompetenzentwicklung rund um VBHC?
Lukas Urech: 2025 bieten wir gemeinsam mit der ZHAW bereits zum zweiten Mal eine Schulung für Fachpersonal an. Ziel ist es, Health Care Professionals (HCPs) und Führungskräfte in den Spitälern für die Prinzipien von VBHC zu sensibilisieren. Wir implementieren verschiedene Lösungen mit der Vision, VBHC weiter zu treiben, und unterstützen unsere Kunden dabei vom Projekt-Kick-off bis zum Ende.
Teresa Pablos: Dazu zählen etwa Patientenaufklärungs-Apps, Programme zur Optimierung von Operationsabläufe oder auch die Neugestaltung von Behandlungspfaden – alles mit messbarem Mehrwert für die Patienten. Dabei arbeiten wir in enger Partnerschaft mit den Leistungserbringern und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, Transparenz über die Behandlungsergebnisse zu schaffen, indem die Patientenergebnisse konsequent gemessen werden. Mithilfe der Erkenntnisse können die Behandlungen kontinuierlich angepasst und so die Versorgungsqualität weiter verbessert werden.
Gibt es bereits konkrete Erfolge aus bestehenden Kooperationen?
Teresa Pablos: Ja, wir konnten etwa in orthopädischen Behandlungspfaden die Verweildauer im Spital reduzieren – zum Vorteil von Patienten und Kliniken.
Lukas Urech: Weniger Aufenthaltstage bedeuten schnellere Genesung und mehr freie Betten. Darüber hinaus haben wir die Operationsprozesse optimiert, sodass Patienten am Ende von kürzeren Anästhesiezeiten profitieren. Dies kann zu verbesserten Patientenergebnissen beitragen. Zusätzlich hat man dabei die Personalplanung optimiert, was zu einer effizienteren Ressourcennutzung führt, und das Stressniveau des medizinischen Fachpersonals senkt.
Was braucht es für eine erfolgreiche Implementierung – gerade im fragmentierten Schweizer Gesundheitssystem?
Lukas Urech: Der Schlüssel liegt in einem ganzheitlichen, partizipativen Ansatz. Entscheidend ist, dass alle relevanten Akteure – von Ärzten über Pflegepersonal bis zu den Patienten – frühzeitig eingebunden werden. Nur so lässt sich ein gemeinsames Verständnis für Ziele und Vorgehen schaffen.
Teresa Pablos: Wichtig sind zudem belastbare Daten und anschauliche Fallbeispiele, die den Mehrwert belegen. Politische und regulatorische Unterstützung bildet das Rückgrat für eine nachhaltige Verankerung. Darüber hinaus braucht es gezielte Schulungen für medizinisches Fachpersonal und Spitalleitungen – und nicht zuletzt auch finanzielle Anreize, um die Implementierung attraktiv zu machen. So kann aus einem Pilotprojekt ein tragfähiges Versorgungsmodell werden.
Wie verändern sich durch VBHC die Beziehungen zwischen Industrie, Spitälern und Versicherern?
Lukas Urech: Die Zusammenarbeit wird enger. Industriepartner entwickeln gemeinsam mit Spitälern patientenzentrierte Lösungen. Versicherer setzen zunehmend auf erfolgsbasierte Vergütungsmodelle. Es entstehen neue Allianzen rund um Datenanalyse, Versorgungsforschung und „Risk Sharing“-Modelle.
Welches Potenzial sehen Sie langfristig – kann VBHC die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen nachhaltig beeinflussen?
Teresa Pablos: Ja. Zielgerichtetere Behandlungen, schnellere Genesung, höhere Zufriedenheit – das alles zahlt langfristig auf eine höhere Versorgungsqualität und geringere Systemkosten ein.
Seit mehr als 60 Jahren ist Johnson & Johnson in der Schweiz vertreten – heute an neun Standorten in sieben Kantonen. Das Pharmaunternehmen beschäftigt schweizweit 5600 Mitarbeitende.

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