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Die Schweiz braucht eine nationale Präventionsstrategie!

Die Schweiz steht vor einem Wendepunkt im Gesundheitswesen: Alterung, chronische Krankheiten und Fachkräftemangel erhöhen den Druck. Trotz belegter Wirksamkeit investiert das Land weniger in Prävention als viele europäische Nachbarn, was die langfristige Versorgung gefährdet.

, 14. Dezember 2025 um 23:00
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Prävention und Früherkennung könnten die Lebensqualität steigern, Kosten mittel- und langfristig senken und das System spürbar entlasten. Doch derzeit ist die Schweizer Präventionslandschaft fragmentiert, unterfinanziert und unzureichend koordiniert. Programme existieren, aber eine verbindliche, nationale Strategie fehlt. Das wird anhand von Mammographien und Brustkrebs-Screening-Programmen deutlich (siehe Grafik).
Der Flickenteppich in der Schweiz ist deutlich erkennbar, weshalb gezielte Massnahmen erforderlich sind.

Ungleichheiten und verpasste Chancen

Der Zugang zu präventiven Angeboten variiert je nach Kanton stark. Strukturelle Unterschiede führen dazu, dass gerade vulnerable Bevölkerungsgruppen oft keinen Zugang zu wichtigen Präventionsleistungen haben.
Hinzu kommt ein System, das Heilung stärker belohnt als Vorsorge: Versicherte und Leistungserbringer haben zu wenig Anreiz, präventive Angebote wahrzunehmen oder anzubieten. Auch die Datengrundlage bleibt ein Schwachpunkt. Sie ist verstreut, veraltet oder inkompatibel. Ohne aktuelle, vernetzte Daten fehlt die Basis für eine wirksame, evidenzbasierte Prävention.

Vier Hebel für eine echte Präventionswende

Eine starke nationale Präventionsstrategie muss vier zentrale Bereiche adressieren:

1. Koordination stärken

Klare Strukturen, nationale Prioritäten und bessere Abstimmung zwischen Bund und Kantonen sind entscheidend. Eine Plattform oder Steuerungsausschüsse könnten Transparenz und Synergien fördern.

2. Daten gezielt nutzen

Ein modernes Datenökosystem würde es ermöglichen, präventive Massnahmen besser zu steuern, deren Wirksamkeit zu messen und Qualität zu sichern.

3. Zugang sichern

Prävention muss alle erreichen. Dies unabhängig von Wohnort oder sozialem Status. Nationale Empfehlungen, analog zu Impfempfehlungen, könnten Einheitlichkeit schaffen. Auch Apotheken und andere Leistungserbringer sollten als niederschwellige Anlaufstellen eingebunden werden.

4. Prozesse vereinfachen und effizienter gestalten

Bürokratie reduzieren und Innovationen schneller umsetzen: Präventive Leistungen müssen einfacher und effizienter erbracht und vergütet werden können.

Ein gemeinsamer Prozess als Ausgangspunkt

Interpharma analysierte 2023 die Präventionslandschaft der Schweiz und initiierte darauf aufbauend einen strukturierten Dialog mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Industrie. Die Ergebnisse wurden in einem Stakeholder-Dialogpapier sowie einem kompakten Handout zusammengeführt. Gemeinsam bilden diese Dokumente eine fundierte Grundlage für die Weiterentwicklung der Prävention in der Schweiz.

Fazit

Mehr Prävention bedeutet mehr Lebensqualität, mehr Chancengleichheit und langfristig auch finanzielle Entlastung. Es ist Zeit, Prävention nicht als Kostenfaktor zu betrachten, sondern als Investition in die Zukunft. Dies für kommende Generationen und ein solidarisches, zukunftsfähiges Gesundheitssystem.

Über Interpharma

Interpharma, der Verband der forschenden Pharmaunternehmen in der Schweiz, vertritt die exportstärkste Branche des Landes. Rund 115 Milliarden Franken beträgt der Wert der Pharmaprodukte, die jährlich ins Ausland verkauft werden. Unsere Mitgliedsfirmen haben in der Schweiz mehr als 90 Prozent des Marktanteils an patentierten Arzneimitteln und investieren hierzulande jährlich rund 9.2 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung.
➡️ Kontakt:
+41 61 264 34 00


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