Genolier Innovation Hub: Wo sich medizinische Visionen und klinische Praxis treffen

Der Genolier Innovation Hub wird an diesem Wochenende eröffnet. Der Campus am Genfersee soll weltweit bekannt werden – wegen Firmen, die hier an den Grenzen der Medizin forschen.

, 27. September 2024 um 08:15
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Der neue Genolier Innovation Hub auf einer Wiese hoch über dem Genfersee  |  Bild: Olivier Maire / PD
Es soll ein Ort sein, wo sich Spitzenforschung und Spitzenmedizin treffen – und entsprechend anspruchsvoll ist auch die Architektur des Gebäudes. Im Zentrum ragt das futuristische Kongresszentrum aus dem halbrunden Komplex. Dessen Fenster eröffnen den Blick auf den Genfersee und den Montblanc.
Der Weitblick ist Programm des Genolier Innovation Hub, der nun eröffnet wird. Konkret will der Initianten des Forschungszentrums, Antoine Hubert, hier einen Ort schaffen, wo sich die weltweit besten Medizin-Unternehmen mit ihrer Forschung einmieten können und ihre Ideen zur Praxisreife bringen.
Der Innovation-Hub soll kein «Brutkasten» sein, kein «Incubator», wie es die Genolier-Innovation-Hub-Chefin Anna Gräbner formuliert: Vielmehr sollen Unternehmen einziehen, die bereits konkrete Projekte haben, denen aber noch der entscheidende Schritt zu den Patienten, zu den Ärzten und Ärztinnen oder in die Spitäler gefehlt hat.
Hier kommt Genolier ins Spiel, respektive die am gleichnamigen Ort geborene Spitalgruppe Swiss Medical Network.
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Bild: Olivier Maire / PD
Die externen Unternehmen sind willkommen – allerdings befristet. Denn sie sollen nach drei, vier oder fünf Jahren wieder Platz machen für andere Firmen, die wiederum ihre neusten Erfindungen erforschen und klinisch testen wollen.
100 Millionen Franken hat sich Hauptinvestor Antoine Hubert, der Gründer von Swiss Medical Network, die Verwirklichung seiner Idee kosten lassen. Zum Vergleich: Das Berner Forschungszentrum Sitem-Insel, vor fünf Jahren lanciert von der Insel Gruppe sowie der Uni Bern, kostete 130 Millionen Franken.
Bereits vor der Eröffnung in diesen Tagen haben sich zwei grosse amerikanische Medizintechnik-Konzerne im Hub niedergelassen: die Firma Accuray, die Geräte für Strahlentherapie herstellt, sowie General Electric Healthcare. Die Unternehmen entwickeln eine Ausbildung für die Nutzung ihrer neusten Geräte.

Zum Beispiel Radixact

Für solche Geräte sind im Hub spezielle Bunker mit 50 Zentimeter dicken Stahlwänden eingebaut. Radixact heisst eine dieser Apparaturen. Es soll hochpräzise und auf die Patienten abgestimmte Bestrahlungen ermöglichen und damit das umliegende gesunde Gewebe weniger schädigen.
«Normalerweise kommt ein solches Gerät nur in ganz speziellen Fällen zum Einsatz», sagt Oscar Matzinger, medizinischer Direktor der Radioonkologie bei Swiss Medical Network.
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Was das Zentrum auch noch zu bieten hat:

Der Operationssaal

Der Hub steht zwar unmittelbar neben der Klinik Genolier, wo der Spitalalltag läuft. Doch dieser Alltag soll nicht von Operationen gestört werden, die zu Ausbildungs- oder Forschungszwecken gemacht werden.
Deshalb hat der Hub einen eigenen Operationssaal, der bei Bedarf auch gut für Fachpublikum einsehbar ist. Der Raum ist nach den neusten Erkenntnissen ausgestattet – und dient selber als Forschungsobjekt für den Operationsaal der Zukunft.

Das Auditorium

Bis zu 300 Personen haben im beeindruckenden Hörsaal des Hubs Platz. Wenn die 270-Grad-Leinwand nicht geschlossen ist, haben die Besucher freien Blick auf Wiesen, den Genfersee und dahinter auf den Montblanc.
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Bild: Olivier Maire / PD

Die Bibliothek

Ein weiterer Begegnungsort im «Hotel» für Unternehmen ist die grosse Bibliothek. Die Regale aus Eichenholz bieten Lesestoff für die Wissenschaftler, die im Hub lernen, lehren und forschen.
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Bild: Olivier Maire / PD

Die grünen Oasen

Der Hub ist in den Hügel unter der bestehenden Klinik Genolier gebaut. Dunkel ist es deswegen nicht. Immer wieder unterbrechen pflanzenbewachsene Lichtschächte die Gänge und Räume.
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Begrünte Lichtschächte erhellen die Forschungsräume des Hubs. | em

Die Gärten auf dem Dach

Der Hub ist von einem Dachgarten bedeckt – oder genauer gesagt von fünf Dachgärten: einen für jeden Sinn. Ein duftender Blütengarten, ein geschmackanregender Kräutergarten, ein Garten für die Augen, einer zum Hören und einer zum Tasten.
Der Hub bietet zudem vor allem eines: viel Platz für Firmen, die sich für ihre Forschung einmieten wollen.
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Forschung und Klinik: Der Innovation Hub neben der Klinik Genolier  |  Bild: Oliver Maire

Antoine Hubert (58) ist über seine Beteiligungsfirma Aevis Victoria der Hauptinvestor beim Genolier-Innovation-Hub. Der Immobilienfachmann hat sich vor 22 Jahren an der Klinik Genolier beteiligt und anschliessend Swiss Medical Network gegründet. Sie ist heute die zweitgrösste Privatklinik-Gruppe.

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