HUG: Neue Abteilung für gezielte Ultraschall-Untersuchungen

Das Universitätsspital Genf bildet künftig Ärzte in gezielter Ultraschalldiagnostik aus – als erstes Spital in der Schweiz.

, 12. Februar 2025 um 11:06
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Gezielte Ultraschalluntersuchung an den Hôpitaux universitaires de Genève | Bild: PD HUG
Das Universitätsspital Genf (HUG) hat eine Abteilung für gezielte Ultraschalluntersuchungen eröffnet – eine Premiere in der Schweiz. Solche gezielte Untersuchungen mit Ultraschalltechnik sind immer häufiger möglich dank ultrakompakter Geräte, die in die Hosentasche passen und mit einem Smartphone verbunden werden können.
Es sei eine Neuerung, die «eine zusätzliche Präzision bei der klinischen Untersuchung, eine schnellere Behandlung und einen wirtschaftlichen Nutzen mit sich bringt», schreiben die HUG. Wie gross die Ersparnisse sind, werde derzeit noch untersucht.

Ab 2027 obligatorisch für FMH-Titel

Die Beherrschung dieser Technik ist ab 2027 eine Voraussetzung für den Erwerb des FMH-Titels in Allgemeiner Innerer Medizin. Die Schweizerische Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin, die mit der Ausstellung des entsprechenden Zertifikats beauftragt ist, muss sicherstellen, dass die Ausbildung einen theoretischen Teil, eine begleitete Praxis und ein Lernen vor Ort unter der Aufsicht von Spezialisten umfasst.
Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin gab den Institutionen 2022 fünf Jahre Zeit, um diese Lehrveranstaltungen zu strukturieren und Tutoren auszubilden. Sie rechnet mit einer starken Nachfrage.
«In der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin und der Notfallstation bilden wir jedes Jahr etwa 60 Ärztinnen und Ärzte aus. Sie könnten mit ihrem Fachwissen über gezielte Ultraschalluntersuchungen nach ihrem Abschluss auch Anwender und Anwenderinnen im HUG und in anderen Spitälern ausbilden», so Olivier Grosgurin, Verantwortlicher der Abteilung für Ultraschall in der Medizin am HUG.
Mit der neuen Abteilung will die Genfer Kantonsspitalgruppe eine Vorreiterrolle in der Ausbildung übernehmen. Das Team besteht aus einem leitenden Arzt, zwei stellvertretenden Ärzten, zehn Oberärztinnen, vier Assistenzärzten sowie einer Teilzeitsekretärin. Sie haben 20 Geräte für gezielte Ultraschalluntersuchungen zur Verfügung. Geplant sind Kooperationen mit anderen Abteilungen der HUG und weiteren Spitälern.

Das ist «gezielte Ultraschalldiagnostik»

«Gezielte Ultraschalluntersuchungen» werden direkt am Patientenbett oder am Ort der Behandlung durchgeführt. Damit lassen sich schnell klinische Fragen beantworten oder bestimmte Zustände diagnostizieren. Die Methode wird auch als Point-of-Care Ultrasound (Pocus) bezeichnet.
Eingesetzt wird dies Art der Ultraschalluntersuchung unter anderem in der Notfallmedizin, Intensivmedizin und in Hausarzt-Praxen.


Vidéo: Hôpitaux universitaires de Genève (HUG)


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