Eine Phase-III-Studie mit einem neuartigen mRNA-Impfstoff deutet an, dass eine effiziente gemeinsame Impfung gegen Grippe und Covid-19 bald möglich sein könnte. Die randomisierte Studie mit 8’015 Erwachsenen untersuchte im Auftrag von Moderna die Immunogenität und Sicherheit eines multivalenten Impfstoffs (mRNA-1083) und verglich die Werte mit den aktuellen Standardimpfungen.
Die Probanden des Tests in den USA waren über 50 Jahre alt; sie wurden in zwei Altersgruppen aufgeteilt (50–64 Jahre, 65 Jahre und älter); dann erhielten sie entweder mRNA-1083 oder die Standardkombination aus Grippe- und Covid-19-Impfstoffen. Knapp zwei Drittel der Testpersonen hatten relevante Vorerkrankungen.
- Das Resultat: mRNA-1083 erfüllte das Nichtunterlegenheitskriterium für alle enthaltenen Influenza-Stämme (A/H1N1, A/H3N2, B/Victoria, B/Yamagata) und für SARS-CoV-2 (XBB.1.5).
- In der Altersgruppe 50–64 Jahre zeigte der Impfstoff signifikant höhere Antikörperspiegel gegen alle Influenzaviren wie auch gegen Covid19.
- Bei Personen über 65 Jahren war er drei von vier Influenzastämmen und SARS-CoV-2 ebenfalls überlegen (nicht gegenüber B/Yamagata).
- Auch bei Personen mit Komorbiditäten war die Immunantwort vergleichbar.
Allerdings tauchten Reaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle oder Müdigkeit nach mRNA-1083 leicht häufiger auf als bei den Vergleichsimpfstoffen (83–85 Prozent versus 78–82 Prozent). Schwerwiegende oder impfbedingte Nebenwirkungen wurden nicht festgestellt.
Die neue Impfung eröffnet also offenbar eine mögliche Alternative zur getrennten Verabreichung von Grippe- und COVID-19-Impfstoffen. Die Idee dahinter liegt auf der Hand: Die Verabreichung in einem einzigen Präparat könnte die Impfbereitschaft erhöhen. Nun werden langfristige Daten zur Wirksamkeit erarbeitet.