Ein Malwettbewerb für ein positives Berufsbild

Der Pflegeberuf kämpft seit Jahren mit tradierten Rollenbildern und Schlagzeilen über schwierige Arbeitsbedingungen. Das prägt nicht nur das öffentliche Bild der Pflege, sondern beeinflusst auch, wie junge Menschen den Beruf wahrnehmen – und ob sie sich dafür entscheiden.

Doch Pflege ist weit mehr als Stress und Personalmangel. Um das Bewusstsein für die positiven Aspekte zu schärfen und neue Bilder zu fördern, wurde ein kreativer Ansatz gewählt: Kinder, die selbst Erfahrungen mit Spitalaufenthalten gemacht hatten, wurden eingeladen, ihre Sicht auf die Pflege zu zeichnen.

Der Malwettbewerb «Pflege in Kinderaugen» sollte einen subjektiven Blick auf das Handeln und Erleben des Pflegeberufes durch Kinder ermöglichen.

Ein Team von Nursing-Studies-Spezialisten diverser deutscher Unikliniken unterzog die entstandenen Zeichnungen danach einer qualitativen Bildanalyse. Insgesamt wurden 42 Kinderbilder aus fünf Spitälern einbezogen, darunter aus den Bereichen Chirurgie, Onkologie und Innere Medizin.

Die Auswertung zeigt ein überraschend modernes und vielschichtiges Bild des Pflegeberufs. Die Kinder stellten Pflegekräfte vor allem in fünf zentralen Rollen dar:

Besonders auffällig: Pflegekräfte wurden häufig als technisch versiert, aber gleichzeitig freundlich und unterstützend dargestellt. Symbole wie Herzen, Smileys oder Regenbögen tauchten häufig auf und wurden als Zeichen für emotionale Zuwendung, Hoffnung und Fürsorge interpretiert.

Kinder, die Pflege im Krankenhaus erfahren haben, zeichnen ein positives und modernes Rollenbild des Pflegeberufes, heisst es in der Studie. Allerdings: Für eine eindeutige Zuordnung zur Pflegeprofession fehlt es mitunter an äusserlichen Wiedererkennungsmerkmalen.