Das Réseau de l'Arc erreichte kleinen Gewinn

Das integrierte Versorgungsnetz im Jura meldet spürbar wachsende Patienten- und Mitgliederzahlen.

, 19. Juni 2025 um 05:02
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Pressekonferenz im Oktober 2022 mit den SMN-Vertretern Raymond Loretan und Antoine Hubert sowie dem Berner Regierungsrat Pierre Alain Schnegg und Visana-Präsident Lorenz Hess. | Bild: PD
Die Gesundheitsorganisation Réseau de l'Arc, die den Jurabogen von Moutier über Biel bis Neuenburg abdeckt, erreichte letztes Jahr mit einem Umsatz von 158,9 Millionen Franken einen Gewinn von 35'000 Franken.
Unter dem Namen Réseau de l’Arc haben sich die Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (SMN), der Kanton Bern und die Krankenkasse Visana zusammengeschlossen und erarbeiten ein integriertes Vesorgungsmodell.
Die Organisation bezeichnet ihre finanzielle Situation in einer Pressemitteilung als «sehr günstig».
Die Muttergesellschaft Swiss Medical Network 2024 selbst hatte auch mit schwarzen Zahlen abschloss und einen Ebitdar von 114 Millionen Franken ausgewiesen, was einer Marge von 16,6 Prozent entspricht.

Viva-Modell läuft gut

Das Réseau de l'Arc bietet (mit Visana) das Grundversicherungsmodell Viva an. Es ist die einzige Grundversicherung, die ihre Prämien für 2025 nicht erhöht hat. Die Zahl der Versicherten wuchs letztes Jahr von 1'200 auf 3'000 Mitglieder.

Das neue Versicherungsmodell

Das von Swiss Medical Network entwickelte Modell Viva basiert auf gemeinsamer Budgetverantwortung. Es verbindet Ärzte, Spitäler, Radiologiezentren und Apotheken mit der Krankenkasse und fördert deren engere Zusammenarbeit.
Die Leistungserbringer erhalten ein vordefiniertes Jahresbudget. Dies soll dazu anreizen, die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten – insbesondere durch Investitionen in die Prävention.
Nach einer Ausweitung auf das Tessin plant Viva, im Jahr 2026 auch in anderen Schweizer Kantonen und Regionen aktiv zu werden, insbesondere in der Deutschschweiz mit der Basis des Spitals Zofingen.

Mehr ambulante Behandlungen

Das Réseau de l'Arc vermeldet konkret einen Anstieg der ambulanten Konsultationen: bei den psychiatrischen Konsultationen betrug das Wachstum 8 Prozent, bei den übrigen Konsultationen 20 Prozent.
Zu den Plänen: In der Gemeinde Saint-Imier im Berner Jura wird ein 900 Quadratmeter grosses Gesundheitszentrum entstehen, das dritte in der Gegend nach Corgémont (2022) und Courtelary (2023).

Die neue Organisation

Die Réseau de l'Arc, gestartet im Januar 2023, umfasst zwei Spitalstandorte in Moutier und Saint-Imier, fünf Medicentres und das Medizinische Zentrum Biel (Centre Médical Bienne). Ein Praxisnetz, zwei Pflegeheime, zwei Radiologieinstitute, ein Zentrum für physische und kognitive Therapien und ein Spitaldienst zu Hause ergänzen das Angebot.
Mit rund 1250 Angestellten deckt es die medizinischen Bedürfnisse einer Bevölkerung von rund 80'000 Einwohnern ab. Mit seinem Viva-Projekt wurde das Réseau de l'Arc zur ersten voll integrierten Organisation in der Schweiz. Der Gesundheitsplan Viva ist heute für einen Grossteil der Einwohner des Jurabogens verfügbar.

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