Das Alter von Ärzten in der Schweiz ist jetzt öffentlich einsehbar

Neugierige Menschen möchten gelegentlich wissen, wie alt ihr Arbeitskollege eigentlich ist? Neu kann jedermann rasch und einfach den Jahrgang von Ärztinnen und Ärzten in Erfahrung bringen.

, 21. Oktober 2022 um 05:32
image
Auch Patienten können den Jahrgang ihres Arztes oder ihrer Ärztin via Internet abrufen. | Freepik
Mit dem Alter ist es halt manchmal so eine Sache: Nicht alle Menschen geben ohne zu Zögern ihren Jahrgang preis. Das dürfte ebenso auf Ärztinnen und Ärzte zutreffen. Doch seit das Bundesamt für Gesundheit (BAG) das aufgefrischte Register für Medizinal-Personen im Internet aufgeschaltet hat, ist neu der Jahrgang für alle Nutzer öffentlich ersichtlich.
Wird auf der aktualisierten Gesundheitsberufe-Plattform nach einem Arzt oder einer Ärztin gesucht, erscheinen jede Menge Daten: GLN-Personen-Identifikator, Infos über Spezialisierungen und Sprachkenntnisse oder Angaben über Entzug und Verweigerung der Bewilligung. Akademische Doktoren- oder Professorentitel werden in der Datenbank nicht aufgeführt, dafür eben der Jahrgang.
image

Gilt übrigens auch für Apotheker oder Psychologinnen

In der Datenschutzerklärung des Bundes steht generell zur Privatsphäre, dass es selbstverständlich sei, dass nur Personendaten erheben würden, die zur Erfüllung der Aufgaben unbedingt erforderlich seien. Der Jahrgang mag für die BAG-Datenbank zwar erforderlich sein, aber ob dieser dann öffentlich für jedermann ersichtlich sein muss, bleibt zu diskutieren.
Denn es ist höchstwahrscheinlich, dass dies der einen oder anderen Medizinal-Person missfallen dürfte. Zum diesem Kreis gehören nicht nur die Ärzteschaft, sondern auch Zahnärzte, Chiropraktorinnen, Apotheker oder Tierärztinnen. Die Angaben zum Jahrgang ist zudem ebenso im Psychologieberufe-Register ersichtlich, wo Psychologinnen und Psychologen erfasst werden müssen.
  • ärzte
  • bundesamt für gesundheit
  • datenschutz
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

image

BAG-Vizedirektor Thomas Christen tritt zurück

Nach neun Jahren verlässt Thomas Christen das Bundesamt für Gesundheit – Nachfolge wird ausgeschrieben.

image

«Als Arzt nach Deutschland – warum nicht?»

Für Schweizer Assistenzärzte kann die Arbeit an einem deutschen Krankenhaus interessant sein. Die Nachfrage steige, sagt Martin Werner von DocsGoSwiss im Kurzinterview.

image

Zwei neue Ärztinnen in Hasliberg

Ab 1. Mai 2025 verstärken Dr. med. Stefanie Zahner-Ulrich und Dr. med. (SRB) Sonja Krcum Cvitic das Team der Rehaklinik Hasliberg. Mit ihren fundierten Erfahrungen in Allgemeiner Innerer Medizin bzw. Physikalische Medizin und Rehabilitation erweitern sie gezielt die medizinische Kompetenz der Klinik

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.